Ja, es gibt auch viele positive Seiten des Winters, die manchmal vergessen oder unterschätzt werden. Diese fröhlichen und unbeschwerten Seiten der kalten Jahreszeit lässt der bekannte deutsche Dichter Hoffmann von Fallersleben in seinem Gedicht „Der Eislauf“ zum Anfassen nah aufleben. Ob er dabei selbst aus seinen Kindheitserinnerungen schöpft – Genaues weiß man nicht – wäre vorstellbar. Das Gefühl, dass die Kälte nebensächlich ist auf Grund der Freude, die beim Schlittschuhfahren empfunden wird, ist natürlich nicht zwangsläufig nur den Kindern vorbehalten. Auch Erwachsene sind durchaus ab und zu in der Lage, diese tolle Erfahrung und das „lustig Leben“ zu genießen. Vielleicht ist der zugefrorene See nicht immer die beste Option, kann doch oft nicht abgeschätzt werden, ob das Eis stabil genug ist. Aber es gibt ja heutzutage zum Glück auch Schlittschuhbahnen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind und jederzeit besucht werden können.
Carolin Eberhardt
Der See ist zugefroren
Und hält schon seinen Mann.
Die Bahn ist wie ein Spiegel
Und glänzt uns freundlich an.
Das Wetter ist so heiter,
Die Sonne scheint so hell.
Wer will mit mir ins Freie?
Wer ist mein Mitgesell?
Da ist nicht viel zu fragen:
Wer mit will, macht sich auf.
Wir geh'n hinaus ins Freie,
Hinaus zum Schlittschuhlauf.
Was kümmert uns die Kälte?
Was kümmert uns der Schnee?
Wir wollen Schlittschuh laufen
Wohl auf dem blanken See.
Da sind wir ausgezogen
Zur Eisbahn alsobald,
Und haben uns am Ufer
Die Schlittschuh angeschnallt.
Das war ein lustig Leben
Im hellen Sonnenglanz!
Wir drehten uns und schwebten,
Als wär's ein Reigentanz.
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