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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

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Otto Julius Bierbaum

„Der achte im Bauch"

Dieses Gedicht hätte in den 1968-er Jahren geschrieben sein können. Doch sein Autor, der Schriftsteller und Journalist Otto Julius Bierbaum (1868-1910) war da schon mehr als ein halbes Jahrhundert tot. Es geht um Liebeswerben, aber nicht um die tiefe, herzliche oder gar die selbstlose Liebe, die wir auch Agape nennen. Vielmehr dreht es sich um körperliche Bedürfnisse und Leidenschaften, ums „rammen" und „ficken".

Der Dichter geht vom überkommenen Rollenspiel aus: Er drängt, sie zögert, doch letztlich wollen und tun sie es beide. Auch für viele „68er" waren Frauen nur dann emanzipiert, wenn sie mitmachten. Der Autor wird sehr deutlich. Die Umworbene hatte schon „acht im Bauch". In welcher Zeitspanne das war, wird nicht gesagt. Irgendwann kommt es darauf auch nicht mehr an. Selbstbewusst fordert der Dichter auf, es ihm, bzw. seinem Helden nachzutun. Erstaunlich ist, dass ein solches Gedicht in der nach außen prüden Kaiserzeit ungestraft veröffentlicht werden konnte.

Florian Russi

 

  I
Sie
sprach:
Hernach!
Er flog -
Sie trog.

   II
Er sprach:
Ich möchte!
(O Schmach -
Der Schlechte!)
Sie lachte.
Ich auch!
(Der Achte Im Bauch!)
Es passen
Die beiden
Sehr gut
Zusammen!
Was hassen Und
neiden?
Jung Blut Muß
rammen!
Denn los!
Famos!
Sie nicken Und
neigen,
Und ficken Und
schweigen.
Und krachen dir auch die Weichen:
Geh hin und tue desgleichen!

 

*****

Vorschaubild: Die "Feigenhand" ist eine Geste, bei der der Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger geklemmt wird. (Die als vulgär geltende Geste symbolisiert heutzutage den Geschlechtsverkehr.) Urheber: Jeremykemp on en.wikipedia. CC-BY-SA 3.0. via wikimedia commons.Urheber: Jeremykemp on en.wikipedia. CC-BY-SA 3.0. via wikimedia commons (Ausschnitt).
 

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