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Hans-Jürgen Malles
Kennst du Friedrich Hölderlin?

Seine Werke gehört neben denen Goethes und Schillers zu den bedeutendsten der deutschen Klassik, auch wenn sein Leben im Wahnsinn endete. Eine Hinführung zum Verständnis von Hölderlins Persönlichkeit und Werk bietet Deutschlehrer Malles hier. Der Leser erhält Einblicke in ein facettenreiches Leben voller Höhen und Tiefen und darf teilhaben an Hölderlins Begeisterung für die Französische Revolution und die griechische Antike. Auch die Liebe zu Susette Gontard soll nicht unerwähnt bleiben.

Alma mater Tubigensis

Alma mater Tubigensis

Ernst Diestel

Als Alumnus der Eberhard-Karls-Universität erinnere ich mich gerne an die Studentenzeit in Tübingen Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrtausends.

Natürlich gehörten zum studentischen Leben auch die zahlreichen Vergnügen in den Besenwirtschaften, wenn es den neuen Sauser oder den neuen Most gab, die Feten bei Freunden oder die Kneipen bei einer der zahlreichen Burschenschaften.

Bei meinen ungezählten Aufstiegen zum Schloss Hohentübingen, wo sich damals das Geographische Institut befand, kam ich natürlich auch oft am Haus der Burschenschaft Derendingia vorbei, das sich direkt hinter dem Schloss befindet.

Ernst Diesel, ei Burschenschaftler, dichtete das Loblied auf die Universitätsstadt Tübingen im Sommersemester 1881 als Bundeslied der Derendingia, wobei das Lied sich nicht nur großer Beliebtheit bei den anderen Tübinger Korporationen erfreute, sondern sich zur gern gesungenen Hymne auf die Universitätsstadt entwickelte – ich selbst lernte das Lied bei einem feuchtfröhlichen Abend in der damaligen Besenwirtschaft, der Schmiedtor-Kelter.


Hier der Text, der gesungen wird nach der Melodie: Strömt herbei ihr Völkerscharen.

Herbert Kihm

Andre mögen andre preisen als der Musenstädte Zier,

Alma Mater Tubingensis, unser Lob erschalle dir!

Zwischen Frucht- und Rebgeländen schön wie eine Braut sie liegt,

liebberauschend ihr zu Füßen kosend sich der Neckar schmiegt.

 

Dein Gebirg in blauer Weite weckt die deutsche Wanderlust.

Gott zum Gruß! du schwäbsche Alpe, Sehnsucht der Studentenbrust.

Auch der Schwarzwald ist nicht ferne, lockend mit dem dunklen Tann,

Schwarzwaldmädchen-Augensterne ziehn Studentenherzen an.

 

Und die Burg auf stolzer Höhe, prangend in des Ruhmes Flor,

die der starke Preußenadler sich zum Ahnensitz erkor.

In der Näh' und in der Ferne liebreich wie ein Vaterhaus,

Alma Mater Tubingensis, übst du deinen Zauber aus.

 

*****

Fotos: Herbert Kihm.

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