Darf ich vorstellen: Mein Name ist Juli. So lässt die deutsche Schriftstellerin Paula Dehmel in ihrem Gedicht den Sommermonat Juli in persona auftreten und sich vorstellen. Nachdem er alle Früchte zur Reife gebracht hat, verspürt der Juli nun einen Wunsch zum Müßiggang im Schatten. Es sei ihm gegönnt, denn nur verständlich ist in diesen warmen Tagen das Bedürfnis, ein schattiges Plätzchen aufzusuchen und hier eine zeitlang zu verweilen.
Carolin Eberhardt.
Grüß Gott! Erlaubt mir, dass ich sitze.
Ich bin der Juli, spürt ihr die Hitze?
Kaum weiß ich, was ich noch schaffen soll,
die Ähren sind zum Bersten voll;
reif sind die Beeren, die blauen und roten,
saftig sind Rüben und Bohnen und Schoten.
So habe ich ziemlich wenig zu tun,
darf nun ein bisschen im Schatten ruhn.
Duftender Lindenbaum,
rausche den Sommertraum!
Seht ihr die Wolke? Fühlt ihr die Schüle?
Bald bringt Gewitter Regen und Kühle.