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Der Traum des Mauerseglers

Berndt Seites Gedichte schätzen die Kraft des Moments. Sie tauchen in ihn ein, entdecken Höhen und Abgründe und legen dabei Vers für Vers frei, wie wir durch das Leben gehen, wer wir sein wollen und wer wir – manchmal wider Willen – dabei werden.

Es sind Gedichte, die träumen, schimpfen und scherzen, sie führen uns von leisen Beobachtungen hin zu den ersten Fragen, die damit ringen, womöglich zu den letzten zu gehören.

Der Sommermann

Der Sommermann

Christian Adolf Overbeck

Der deutsche Dichter Overbeck, der meist mit dem Text zu „Komm, lieber Mai, und mache“ in Zusammenhang gebracht wird, hat auch dieses Gedicht über den „Sommermann“ geschrieben. Der Sommer als solches erscheint als der personifizierte Sommermann und bringt mit sich den Sonnenschein, die Kirschblüte und die „langen Störche“. Overbeck träumt davon, dass er – gleich den Vögeln – kein Haus oder Dach braucht, denn der blaue Himmel ist sein Dach, die grünen Bäume sein Interieur, die ihn dazu einladen wie der Vogel im Ast zu sitzen und sich in der sommerlichen Atmosphäre zu wiegen.

Carolin Eberhardt

Endlich, endlich hab‘ ich ihn,

meinen Sommermann!

Nun ist alles schön und grün,

alles lacht mich an;

Uns’re Kirschenbäume blüh’n

Wie die Tulipan‘,

Und die langen Störche zieh’n –

Alles lacht mich an.

 

Brauch‘ ich Fenster noch und Dach?

Und wozu, wozu?

All‘ der Himmel ist mein Dach

Und der Baum dazu.

Seht den Vogel, wie gemach

Wiegt er sich in Ruh‘!

Warum thät ich’s ihm nicht nach?

Vogel, ich und du!

 

 

*****

Vorschaubild: photos/hut-strohhut-sommer-getreide-ähren-7278216/, Urheber: Nicky ❤️🌿🐞🌿❤️ auf Pixabay

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