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Johann Joachim Winckelmanns Wirken auf Schloss Nöthnitz und in Dresden

Klaus-Werner Haupt

Nach rastlosen Jahren findet Johann Joachim Winckelmann auf dem nahe Dresden gelegenen Schloss Nöthnitz eine Anstellung als Bibliothekar. Die bünausche Bibliothek und die Kunstsammlungen der nahen Residenzstadt ermöglichen Kontakte mit namhaften Gelehrten. In ihrem Kreise erwirbt der Dreißigjährige das Rüstzeug für seine wissenschaftliche Karriere. Sein epochales Werk „Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst“ (1755) lenkt den Blick auf die Kunstsammlungen Augusts III. und ebnet den Weg nach Rom.

Winckelmanns Briefe, von denen mehr als fünfzig aus den sächsischen Jahren überliefert sind, lassen seinen Karrieresprung, aber auch seine persönlichen Nöte vor unseren Augen lebendig werden. Zwei Gastbeiträge über die jüngere Geschichte des Schlosses und die Visionen der Freunde Schloss Nöthnitz e. V. runden den Jubiläumsband ab.

Hausrecht

Hausrecht

Ludwig Uhland

Seit meiner Jugend ist die (kritische) Auseinandersetzung mit aktuell politischen Themen und Entwicklungen ein Kernbestandteil meines Lebens. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich auf dem Sofa meiner Oma (teils auch mangels Alternativen – damals gab es noch nicht hunderte Fernsehprogramme…) die Bundestagsdebatten Ende der siebziger Jahre verfolgt habe. Dann kamen die achtziger und mit ihnen die Wendezeit. Eine politische Aufbruchstimmung, wie ich sie seitdem nie wieder gespürt habe. Es war wahnsinnig spannend, die (teils rasanten) Veränderungen zu erleben und an den Diskussionsprozessen teilzuhaben. Das war allerdings in der DDR nicht ganz einfach und erforderte ein gewisses Maß an „Fingerspitzengefühl“, wenn man den Spagat zwischen vorgegebener öffentlicher Meinungsrichtung und seiner individuellen Position meistern wollte.

Die neunziger Jahre im vereinten Deutschland verbinde ich vor allem mit finanz- und steuerpolitischen Themen; hier ist mir im Besonderen Friedrich Merz noch in Erinnerung. Mit dem Namen Friedrich Merz verbinde ich auch die Thematik „Leitkultur“ und die in diesem Zusammenhang im Jahr 2000 begonnen (damals jedoch leider viel zu schnell beendeten und nach meinem Empfinden nicht offen geführten) Diskussionen.

Und nun ist mir am vergangenen Wochenende folgendes (200 Jahre alte) Gedicht von Ludwig Uhland in die Hände geraten, welches punktgenau auf ein derzeit aktuelles Thema eingeht.

Tritt ein zu dieser Schwelle!

Willkommen hierzuland!

Leg ab den Mantel, stelle

Den Stab an diese Wand!


Sitz obenan zu Tische!

Die Ehre ziemt dem Gast.

Was ich vermag, erfrische

Dich nach des Tages Last!


Wenn ungerechte Rache

Dich aus der Heimat trieb,

Nimm unter meinem Dache

Als teurer Freund vorlieb!


Nur eins ist, was ich bitte:

Lass du mir ungeschwächt

Der Väter fromme Sitte,

Des Hauses heilig Recht

*****



Vorschaubild, Eine Gesellschaft zu Tisch. Deutschland, 17. Jh. Öl auf Leinwand. 35 x 40 cm. Provenienz: Sammlung Gert Nagel. gemeinfrei

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