In dem folgenden kurzen Gedicht bringt Theodor Storm zum Ausdruck, dass menschliche Liebe und Zuwendung auch und gerade dann sinnvoll ist, wenn das Leben eines Partners gefährdet ist oder eine Trennung droht. „Solang du lebest, ist es Tag“ heißt, dass es immer um das „Jetzt“ geht und es sich lohnt, dem Aufruf des römischen Dichters Horaz (65 – 8.v. Chr.) zu folgen, der da lautet: „Carpe diem“, zu Deutsch: „Nutze den Tag“ oder auch: „Genieße den Augenblick“.
Florian Russi
Trost - Theodor Storm
So komme, was da kommen mag.
Solang du lebest, ist es Tag.
Und geht es in die Welt hinaus,
wo du mir bist, bin ich zu Haus.
Ich seh dein liebes Angesicht,
Ich sehe die Schatten der Zukunft nicht.