Zu den schönsten deutschsprachigen Liebesgedichten zählen die Verse des großen Dichters, Schriftstellers und Journalisten Heinrich Heine (1797 - 1856). Der umtriebige liberale Denker und sensible Poet neigte zu bösartigem Spott, wenn er für ihn unerträgliche Lebenserfahrungen thematisierte. Das betraf auch sein Verhältnis zu Frauen („und grüß‘ mich nicht unter den Linden", „der einen lauf ich des Morgens, der andren des Abends nach ..."). Umso mehr rührt das folgende Gedicht aus dem „Buch der Lieder" an die Herzen.
Uta Plisch
Du bist wie eine Blume,
So hold und schön und rein;
Ich schau dich an, und Wehmut
Schleicht mir ins Herz hinein.
Mir ist, als ob ich die Hände
Aufs Haupt dir legen sollt,
Betend, daß Gott dich erhalte
So rein und schön und hold.
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Foto: Rita Dadder