Die Welt ist oft nicht so, wie wir sie vorfinden wollen. Deshalb zweifeln wir an ihr und möchten das herausfiltern ("klauben"), was uns an ihr nicht gefällt. Die Dichter fordert uns auf, den Blick auf das Gute, Schöne und Reine zu richten und dabei uns selbst zu begegnen.
Florian Russi
„Lass ab von diesem Zweifeln, Klauben,
Vor dem das Beste selbst zerfällt.
Und wahre dir den vollen Klauben
An diese Welt trotz dieser Welt.
Schau hin auf einer Mutter Züge,
Die lächelnd auf den Säugling blickt,
Und fühl`s, es ist nicht alles Lüge,
Warum uns das Leben bringt und schickt.
Und, Herze, willst du ganz genesen,
Sei selber wahr, sei selber rein!
Was wir in Welt und Menschen lesen,
Ist nur der eigne Widerschein“
Theodor Fontane (1819 – 1898)
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