Wenn die Blätter von den Bäumen fallen und der Himmel mit dunklen, regenreichen Wolken verhangen ist, entsteht der Eindruck, dass der Wind ein trauriges Abschiedslied in die Welt hinaus pfeift. Der deutsche Dichter Hoffmann von Fallersleben veranschaulicht in seinem Gedicht „Der Herbst ist es wieder“ die bedrückende Herbststimmung. Doch lässt er seine zweite Strophe mit einem Happy-End ausklingen. Denn die Vorfreude auf die warmen Sommertage lässt die Menschen die dunklen, trübseligen Tage im Jahr leichter überstehen.
Carolin Eberhardt
Herbst ist es wieder, gelbe Blätter fallen,
Die Schwalbe mit dem Storch gen Süden zieht,
Und nur des Kranichs Abschiedslieder schallen,
Und durch die Stoppeln singt der Wind sein Lied.
Der Nebel hüllet ein des Tages Sonne,
Hin ist des Sommers lichte Freud‘ und Wonne.
Wie könnten wir doch solche Zeit ertragen!
Die Hoffnung tröstet uns in unserm Leid.
Es kommt nach diesen stillen trüben Tagen
Die lichte freudenreiche Sommerzeit.
Sie bringt uns Sonnenwärme, Blumen, Lieder,
Sie bringt uns unsers Herzens Wonne wieder.
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Bildquellen:
Vorschaubild: Ein Herbstnachmittag, 2019, Urheber: vinsky2002 via Pixabay CCO.
Bäume im Oktober, 2011, Urheber: LoboStudioHamburg via Pixabay CCO.