Der hauptberuflich als Ingenieur tätige deutsche Schriftsteller Seidel erschuf mit seinem Gedicht „Abends, wenn es dunkel wird“ ein kindgerechtes und leicht einprägsames Gedicht, welches den berühmten Vers „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“ am Ende jeder Strophe aufgreift. Wie schön ein Laternenumzug sein kann, wenn neben den zahlreichen leuchtenden Laternen der Kinder auch der Mond die Szenerie bestrahlt! Viele bunte Laternen, selbstgebastelt oder gekauft, können jedes Jahr zu Ehren des Sankt Martin beim Umzug bewundert werden.
Carolin Eberhardt
Abends, wenn es dunkel wird,
und die Fledermaus schon schwirrt,
ziehn wir mit Laternen aus
in den Garten hinterm Haus.
Und im Auf- und Niederwallen
lassen wir das Lied erschallen:
„Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne."
Plötzlich aus dem Wolkentor
kommt der gute Mond hervor,
wandelt seine Himmelsbahn
wie ein Haupt-Laternenmann.
Leuchtet bei dem Sterngefunkel
lieblich aus dem blauen Dunkel:
„Laterne, Laterne, Sonne Mond und Sterne."
Ei, nun gehen wir nach Haus,
blasen die Laternen aus,
lassen Mond und Sternelein
leuchten in die Nacht hinein,
bis die Sonne wird erwachen,
alle Lampen auszumachen
„Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne."
*****
Bilder von Carolin Eberhardt.
Vorschaubild: Laternenumzug zu Ehren von Johannes Falk am 28.10.2020; Marktplatz Weimar.
Gebastelte Mauslaterne.