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Die verlassene Schule bei Tschernobyl - Lost Place

Nic

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zu einer der schlimmsten Nuklearkatastrophen. Die freigesetzte Radioaktivität entsprach dem zehnfachen der Atom-Bombe von Hiroshima 1945. Erst drei Tage später wurde die 3 km entfernte Stadt Prypjat evakuiert und alle Bürger mussten ab 14 Uhr "vorübergehend" ihren Wohnort verlassen. Seither ist die Mittelschule der Stadt verwaist.

30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Doch genau die machen den Ort sehenswert. Der Großteil der Mittelschule ist in einem unberührten Verfallszustand. Die Wände verlieren ihre Farbe, die alten Schulbücher erinnern an den einstigen Schulalltag. Das Heft zeigt Klassenräumen, Flure, die Turnhalle und die große Schulaula.

Das Heft bietet in der Mitte ein doppelseitiges Poster.

ISBN: 978-3-86397-121-2

Preis: 3,00 €

Grenzen der Menschheit

Grenzen der Menschheit

Johann Wolfgang von Goethe

Wenige unter den uns bekannten Menschen haben ihre Grenzen so ausgetestet wie das Dichter-Genie Goethe. Dabei wurde ihm deutlich, wie eng und beschränkt bei aller Kreativität und allem Sturm und Drang das menschliche Leben ist. In kindlicher Ehrfurcht beugt sich der Mensch vor dem Großen, Heiligen, Uralten, und es bleibt ihm nur, dessen Saum zu küssen. So ist und bleibt es, so hat es das Schicksal bestimmt, jetzt und in unendlicher Kette.

Florian Russi

Wenn der uralte,

Heilige Vater

Mit gelassener Hand

Aus rollenden Wolken

Segnende Blitze

Über die Erde sät

Küss ich den letzten

Saum seines Kleides,

Kindliche Schauer

Treu in der Brust.

 

Denn mit Göttern

Soll sich nicht messen

Irgend ein Mensch.

Hebt er sich aufwärts

Und berührt

Mit dem Scheitel die Sterne,

Nirgends haften dann

Die unsichern Sohlen,

Und mit ihm spielen

Wolken und Winde.

 

Steht er mit festen,

Markigen Knochen

Auf der wohlgegründeten

Dauernden Erde,

Reicht er nicht auf,

Nur mit der Eiche

Oder der Rebe

Sich zu vergleichen.

 

Was underscheidet

Götter von Menschen?

Daß viele Wellen

Vor jenen wandeln,

Ein ewiger Strom:

Uns hebt die Welle,

Verschlingt die Welle,

Und wir versinken.

 

Ein kleiner Ring

Begrenzt unser Leben,

Und viele Geschlechter

Reihen sie dauernd,

An ihres Daseins

Unendliche Kette.

 

*****

Vorschaubild: city-großstadt-wolkenkratzer-stadt-2908528, Urheber: spirit111 via Pixabay.

Gedicht entnommen aus: Lukas, Moritz (Hrsg.): Die schönsten deutschen Gedichte, Köln: Anaconda Verlag, 2014, S.196.

 

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