Deutschland-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Deutschland-Lese
Unser Leseangebot

Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Die Stadt

Die Stadt

Theodor Storm

Theodor Storm, 1817 in Husum an der Nordwestküste von Schleswig-Holstein geboren, war ein Familienmensch und sehr heimatverbunden. Dies zeigt sich auch in seinem Gedicht über die graue Stadt am Meer, bei der es sich um seine Geburtsstadt handelt, in die er nach vielen Jahren Außentätigkeit im Jahr 1864 zurückkehrte. Er nennt eine Reihe von Dingen, die der Stadt damals fehlten und die sie als grau erschienen ließen. Doch die Erinnerung an seine Jugendzeit lassen das Herz des Dichters an ihr hängen, und so kann sich auch in einem grauen Umfeld eine tiefe Liebe entwickeln.

Florian Russi


Am grauen Strand, am grauen Meer

Und seitab liegt die Stadt;

Der Nebel drückt die Dächer schwer,

Und durch die Stille braust das Meer

Eintönig um die Stadt.


Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai kein

Vogel ohn Unterlass;

die Wandergans mit hartem Schrei

nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,

am Strande weht das Gras.


Doch hängt mein ganzes Herz an dir,

du graue Stadt am Meer;

der Jugend Zauber für und für

ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,

du graue Stadt am Meer.

*****

Vorschaubild: Nordsee im Mondlicht, 1774, Urheber: Caspar David Friedrich via Wikimedia Commons gemeinfrei.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Gedankenfliegen
von Horst Fischer
MEHR
Vor Gericht
von Johann Wolfgang von Goethe
MEHR
Wo?
von Heinrich Heine
MEHR
Anzeige
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen