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Strandgut
Ein Inseltagebuch

Berndt Seite

Die Ostsee ist ein Sehnsuchtsort, an dem man seine Gedanken mit dem Meer schweifen lassen kann. Beim Anblick der Wellenbewegungen kommen Erinnerungen an das Auf und Ab des Lebens auf. In eindrucks- und stimmungsvollen Bildern beschreibt Berndt Seite in seinem Tagebuch philosophische Reflexionen in Rückblick auf sein privates und poltisches Leben. Das raue und derbe Klima der Ostsee, die verschiedenen Jahreszeiten am Meer haben dabei ihren ganz eigenen Charme und helfen ihm, alte Dinge abzustreifen und wieder zu sich selbst zu finden.

Mondnacht

Mondnacht

Joseph von Eichendorff

Eichendorffs Lyrik malt mit Worten wundervolle Landschaften. Man bemerkt des Dichters Hang zur Natur. Wen wundert's? Wuchs er doch auf in Lubowitz, einem ländlichen Idyll in Oberschlesien nahe der heutigen Grenze zu Tschechien. Zum Studium trieb es ihn in die fernen Städte Halle, Heidelberg und Berlin, auf einer Bildungsreise sogar bis Wien und Paris. Doch sein Herz blieb in der Heimat und zog ihn im Alter wieder dorthin zurück.

Es ist denkbar, dass es das Heimweh war, das ihm die Verse in die Feder legte. In seinen letzten Lebensjahren jedenfalls, die er wieder in der Heimat verbrachte, ist kein Verslein entstanden. Eichendorff selbst bemerkte dazu: „Das Alter taugt nicht zur Lyrik."

Sein wohl bekanntestes Gedicht trägt den Titel „Mondnacht". Es entstand nach 1830. Eichendorff lebte in diesen Jahren im industrialisierten und stetig anwachsenden Berlin.

Tina Romstedt

 

Es war, als hätt' der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst'.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

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