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Christoph Werner
Um ewig einst zu leben

Roman

Um 1815 zwei Männer, beide Maler - der eine in London, der andere in Dresden; der eine weltoffen, der andere düster melancholisch. Es sind J. M. William Turner und Caspar David Friedrich. Der Roman spielt mit der Verbindung beider.

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Weihnachten

Weihnachten

Florian Russi

Fest der Familie und der Versöhnung

Weihnachten wird in allen christlichen Ländern und Familien gefeiert. Es ist das Fest der Geburt Christi. Begangen wird es von den meisten Christen am Abend des 24. Dezember („Weihnachtsabend") sowie am 25. Dezember (in vielen Ländern ist auch der 26. Dezember Feiertag). Der tatsächliche Geburtstag Jesu Christi ist nicht überliefert. In der Bibel, im Lukas-Evangelium, in der von Katholischer und Evangelischer Kirche autorisierten Einheitsübersetzung heißt es hierzu:
Elisabeth Kohn: Maria und Joseph auf dem Weg nach Bethlehem
Elisabeth Kohn: Maria und Joseph auf dem Weg nach Bethlehem
In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.
     So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
     In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
     Verherrlicht ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist Friede / bei den Menschen seiner Gnade.
    Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ. So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten, Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.*

Warum der Geburtstag Christi am 24./25. Dezember gefeiert wird, kann verschiedene Gründe haben. Er liegt damit 3 Tage nach der Wintersonnenwende, was bedeutet, dass auf der nördlichen Erdhalbkugel erstmals mit bloßem Auge erkennbar ist, dass die Sonne länger am Abendhimmel steht und die Tage heller werden. Der 21. Dezember ist der Beginn der winterlichen Jahreszeit. In manchen Gegenden Germaniens wurde dieser Tag als „Julfest" begangen. Auch im alten Rom wurde die „Sonnenwende" gefeiert. Im Jahr 275 führte Kaiser Aurelian das Fest „Solus invictus" (Unbesiegbarer Sonnengott) ein. Ob diese Feste direkten Einfluss auf die christliche Weihnachtsfeier hatten, lässt sich nicht mit Sicherheit beantworten. Das christliche Weihnachtsfest ist seit dem 4. Jahrhundert nachweisbar. In Deutschland ist es besonders von Luther gefördert worden. Sein Anliegen war es, das Feierbedürfnis der Christen von der bis dahin vorherrschenden Nikolausverehrung (6. Dezember) auf die Person Christi zu lenken, das heißt die Gottverehrung über die Heiligenverehrung zu stellen.

Weihnachten ist vor allem ein Fest der Familien und der Kinder und wird mit Geschenken und einem gemeinsamen Abendessen gefeiert. Es werden Geschichten erzählt, Bibelstellen oder Märchen vorgelesen und Lieder gesungen. Weltweit verbreitete und beliebte Weihnachtslieder sind das in Österreich entstandene „Stille Nacht, Heilige Nacht" sowie das von Irving Berlin komponierte „I´m dreaming of a white Christmas" (Ich träume von einer weißen Weihnacht). Zu Beginn des 17. Jahrhundert entwickelte sich, zunächst im Elsaß, der Brauch, zu Weihnachten Fichten oder Tannen zu fällen und sie zum Fest als Weihnachtsbäume in den Wohnungen (und später auch in öffentlichen Gebäuden oder im Freien) aufzustellen und mit Kugeln, Figuren, Lametta und Geschenke zu behängen und mit Kerzen zu erleuchten. Der Weihnachtsbaum ist dann der Anziehungspunkt, um den sich die Familie am „Heiligen Abend" versammelt.

Elisabeth Kohn: Das Erwachen
Elisabeth Kohn: Das Erwachen

Obwohl der christliche Glaube in vielen Ländern zurückgeht, wird Weihnachten von vielen Menschen an vielen Orten gefeiert. Selbst ein bekennender Ungläubiger wie der Dichter Theodor Storm hielt Weihnachten als Familienfest in hohen Ehren und verfasste dazu eigene Gedichte. Wegen der vielen Geschenke ist das Fest auch für Wirtschaft, Industrie und Handel von großer Bedeutung. Allein der Umsatz im Einzelhandel wird in den Monaten November und Dezember in Deutschland mit jeweils über 70 Milliarden Euro taxiert.

Entsprechend sind zum Fest auch Geschäfte und Einkaufsmeilen geschmückt und erleuchtet. Das bestärkt die Resonanz der Menschen auf diesen Feiertag noch in erheblichem Maße.

Weihnachten wird auch als Fest des Friedens und der Versöhnung unter den Menschen gefeiert. Christus kam als Versöhner auf die Welt. „Christ ist erschienen, uns zu versühnen" heißt es in dem Lied „O du fröhliche". Damit ist Weihnachten ein Fest, das noch lange und immer wieder gefeiert werden sollte.

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* Die Bibel, Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart, 2007

 

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Bildquellen:
- Vorschaubild: Rita Dadder
- Bilder oben und unten rechts: Gemälde von Elisabeth Kohn, mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin.
- Foto Mitte links "Krippenfiguren" fotografiert von Wiltrud Timmermann, Abdruck mit freundlicher Genehmigung.

 

 

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