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Magisches Lesevergnügen bietet Ingrid Annels Jugendroman, der den Leser auf eine Zeitreise ins Mittelalter führt.

 

Die Weihnachtswichtel und Milchreis

Die Weihnachtswichtel und Milchreis

Herbert Kihm

Skandinavische Weihnachtsbräuche

Wichtel kommen in vielen Märchen und Sagen vor, als geheimnisvolle Wesen, die von der Gestalt und Art her menschenähnlich sind, aber von kleinerem Wuchs. Sie leben in eigenen Gemeinschaften und leben unterirdisch, in Höhlen oder in versteckten Ecken in den Häusern der Menschen.

Meist sind sie den Menschen gegenüber freundlich und helfen ihnen bei der täglichen Arbeit. Bisweilen bitten sie ihrerseits die Menschen um Hilfe, bisweilen treiben sie aber auch Schabernack. Wobei man sie nicht mit den Kobolden verwechseln darf, die ja dafür bekannt sind. Oft verschwinden sie auch für immer, wenn sie von den Menschen entdeckt wurden.

Wahrscheinlich kennen die Leserinnen und Leser auch die Geschichten von Astrid Lindgren von dem Wichtel (schwedisch: Tomte) Tomte Tummetott.

Die Erzählung handelt von Tomte Tummetott, der in einer Winternacht aus seinem Versteck auf einem Heuboden herauskommt und nach den schlafenden Menschen und Tieren des Bauernhofes schaut. Doch er kommt immer nur nachts, wenn alle schlafen. Kein Mensch hat ihn je gesehen. Er besucht die schlafenden Tiere und Menschen in ihren Ställen und raunt ihnen Wichtelworte zu. Mit diesen macht er ihnen Hoffnung, dass der Frühling bald kommen wird.

Diese kleinen Verwandten von Tomte spielen im Norden Europas vor allem in der Weihnachtszeit eine ganz besondere Rolle.

Denn in Dänemark und anderen skandinavischen Ländern gehört der Weihnachtswichtel (dänisch: Julenisse) zur vorweihnachtlichen Tradition in den Familien.

Der Weihnachtswichtel trägt eine rote Zipfelmütze und rote Schuhe mit einer Spitze und kommt zur Weihnachtszeit auf dem ebenfalls zur Weihnachtstradition gehörenden Julbock geritten.

Damit der Wichtel in das Haus gelangen kann, ist die Wichteltür (dänisch: Nissedør) gedacht. Dies ist eine kleine aufgemalte oder gebastelte Tür, die über der Fußleiste angebracht wird.

Vor die Wichteltür kann das Kind abends kleine Dinge legen, von denen es meint, dass die Wichtel sie gut gebrauchen könnten. Natürlich findet es am nächsten Morgen kleine Geschenke oder Süßigkeiten dort, welche die Wichtel gebracht haben. Zu sehen bekommt das Kind die scheuen Wichtel nie.

Was die Wichtel besonders lieben ist Milchreis, der in einem kleinen Schälchen vor die Wichteltür gestellt wird. Am Heiligen Abend sollte, so der Ursprung des Brauches, für die in der Hauswirtschaft behilflichen Wichtel ein Schüsselchen Milchreis in den Stall gestellt werden, sonst werden sie verärgert.

In Dänemark, Schweden, Island, Finnland, Norwegen und auf den Färöern ist daher Milchreis Bestandteil des typischen Weihnachtsessens. Man isst ihn mit gemahlenem Zimt und übergießt ihn mit Milch oder Fruchtkissel (Kissel ist eine ursprünglich russische wie auch polnische süßsaure Mehlspeise, die aus Fruchtsaft gekocht wird und entfernt der Roten Grütze ähnelt).

Auf dem Mittagstisch enthält die Milchreisschüssel oft eine Mandel, die sogenannte „Mandelgave“. Wer sie auf den Teller bekommt, der heiratet – dem landläufigen Glauben nach – im darauffolgenden Jahr. Meist sorgt man aber dafür, dass das jüngste Kind am Tisch die Mandel findet; es bekommt dann ein kleines Spielzeug.

Eine luxuriösere Variante der Speise ist risalamande aus Dänemark. Dem fertigen Milchreis werden geschlagene Sahne und gehackte Mandeln untergehoben und das Ganze wird mit warmen Kirschen serviert.

In Schweden heißt sie ris à la Malta und kann manchmal mit Apfelsinen zubereitet sein, apelsinris. In Norwegen heißt sie riskrem. (aus Wikipedia)

 

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Bildquellen:

Vorschaubild: wichtel-lustig-niedlich-süß-1830377, 2016, Alexas_Fotos via Pixabay CCO.

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