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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Der Hase und die Frösche

Der Hase und die Frösche

Jean de La Fontaine

Ein Hase lag geduckt auf einer Wiese. Er wollte schlafen, konnte aber nicht. Eine furchtbare Angst plagte ihn. „Immer muss ich damit rechnen, dass mich ein Fuchs oder ein Raubvogel jagd, dass ein Hund mich aufscheucht oder ein Jäger nach mir schießt. Ständig und überall lauern Gefahren. Nie finde ich Ruhe oder Geborgenheit."

Immer mehr beklagte der Hase seine Schwäche, bis er es nicht mehr aushielt. Voller Sorge sprang er auf und lief zu einem nahegelegenen Teich. Als er dort ankam, sprangen einige Frösche entsetzt vom Ufer ins Wasser, tauchten darin unter und hielten sich versteckt.

„Was ist mit mir?", dachte da der Hase. „Plötzlich bin ich groß und stark und andere Tiere springen ängstlich vor mir weg. Mag ein Tier auch noch zu schwach sein, immer gibt es ein anderes, dass sich vor ihm fürchtet und davonflieht."

Fazit: Immer gibt es Stärkere, immer gibt es Schwächere. Am besten wärs, sie würden sich alle untereinander vertragen.

nacherzählt von Florian Russi

 

   

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Teaserfoto: pixabay, aus zwei Bildern zusammengefügt und neu bearbeitet von Kati Spantig, Urheber beider Bilder: ClkerFreeVectorImages (gemeinfrei, kein Bildnachweis nötig)

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