Obwohl der Göttervater Zeus genug mit den Göttern des Olymps zu tun hatte, interessierte er sich auch sehr für die Menschen, vor allem, wenn sie dem weiblichen Geschlecht angehörten. So war es auch mit Lisa, einem hübschen Menschenkind. Als Lisa von ihm schwanger wurde, fragte sie ihn besorgt: „Was wird nun aus unserem Kind? Du bist ein Gott und unsterblich, ich bin Mensch und werde sterben …“
„Es wird ein Halbgott oder eine Halbgöttin daraus werden“, antwortete Zeus. „Unser Kind wird viele göttliche Eigenschaften besitzen, aber auch sterblich sein.“
„Der Tod, so habe ich es gelernt, ist aber doch nicht das Ende der Menschen. Im Himmel oder in der Hölle soll es doch weitergehen“, erwiderte Lisa.
„Wir alten Griechen glaubten, dass die Toten in der Unterwelt landen würden. Das war eine genauso wenig schöne Vorstellung wie die von der Hölle. Ich sehe es optimistischer. Mein Vater Kronos wollte mich verspeisen, so wie er es mit meinen Geschwistern getan hatte. Mit einem Trick hat meine Mutter mein Leben gerettet und Kronos ins Verderben gestürzt. Es ist also für denkende Menschen möglich, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und dem Bösen zu widerstehen. Obwohl es schon seit vier Millionen Jahren Menschen gibt, stehen sie in Vielem erst am Anfang. In kürzester Zeit haben sie Erstaunliches bewirkt. Sie ziehen nicht mehr ihre Kutschen, sondern haben selbstfahrende Kraftfahrzeuge erfunden. Sie zählen nicht mehr nur mit den Fingern, sondern rufen über ihre elektronischen Medien eine Unzahl von Zahlen und Daten ab. Sie schaffen Künstliche Intelligenz, und wenn es so weitergeht, dann lass dich überraschen, was noch auf dich zukommt. Dann werden in ein paar tausend Jahren deine Nachfahren in der Lage sein, auch dich wieder ins Leben zurückzurufen. Eines aber sage ich dir: Da ich selbst unsterblich bin, werde ich sofort wieder zur Stelle sein und mit dir weitere Kinder zeugen. Die werden dann auch alle unsterblich sein und zugleich über göttliche Gedanken verfügen. So könnten gerechte und glückliche Welten entstehen.“
Fazit: Den Fantasien sind keine Grenzen gesetzt.
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