Ein Pfarrer hatte einen Bauunternehmer beauftragt, ein neues Pfarrzentrum zu errichten. Bald musste er erleben, dass sich die Fertigstellung immer wieder verzögerte. Verärgert stellte er fest, dass der Unternehmer sich kaum um den Baufortschritt kümmerte. Nie traf er ihn an, wenn er selbst auf der Baustelle nach dem Rechten sah. Stattdessen musste er erleben, dass die Bauarbeiter herumtrödelten, lange Frühstückspausen einlegten und nur mit den Schultern zuckten, wenn er etwas an ihrer Arbeit zu kritisieren hatte.
Als das Bauwerk endlich fertiggestellt war, musste der Pfarrer eine Menge von Fehlern feststellen. An einigen Wänden zeigten sich Risse, in einigen Kellerräumen war der Boden uneben und das Dach war nicht ordnungsgemäß isoliert. Da beschimpfte der Pfarrer den Bauunternehmer und verlangte von ihm eine Nachbesserung.
Der Bauunternehmer antwortete: „Tatsächlich habe ich mich aus persönlichen Gründen nicht ausreichend um das Bauprojekt kümmern können. Für die entstandenen Schäden werde ich aufkommen und die Nachbesserungen veranlassen. Wenn Sie, verehrter Herr Pfarrer, aber wieder einmal mit Ihrem obersten Herrn sprechen, fragen Sie ihn mal, wieso er, der doch angeblich die Menschen liebt, es zulässt, dass zwei junge Menschen unverschuldet bei einem Unglück ums Leben kommen. Fragen sie ihn, warum er, der ein unvorstellbar großes Universum zu schaffen in der Lage war, seine Geschöpfe nicht ähnlich umhegt, wie wir dies selbstverständlich mit unseren Kindern tun und allen anderen, die uns anvertraut sind. Fragen Sie ihn, warum die Menschen und Raubtiere andere Lebewesen töten und quälen müssen, nur um selbst leben zu können. Fragen Sie ihn auch, warum er die Wohnstätte der von ihm geliebten Menschen, unseren Planeten, so brüchig gestaltet hat und uns ständig neuen Naturkatastrophen aussetzt. Fragen Sie ihn, warum er, der doch vollkommen ist, das Leid überhaupt zugelassen hat. Sie brauchen ihn nicht zu beschimpfen, so wie Sie es mit mir getan haben, doch gemahnen Sie ihn bitte freundlich daran, dass er einiges nachbessert.“
Fazit: Es gibt kaum etwas, was sich nicht nachbessern ließe.