Ein stattlicher Löwe verliebte sich in eine hübsche Löwin und warb um sie. Sie erwiderte seine Zuneigung und die beiden wurden Partner. Nun hatte die Löwin allerdings noch zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen aus einer früheren Beziehung. Die wollte der Löwe nicht anerkennen und so ergriff er sie und brachte sie um. So soll es unter Löwen üblich sein. Er wollte eigenen Nachwuchs und die Löwin ganz alleine für sich haben.
Eines Tages geriet der Löwe in eine Falle. Nur mit äußerster Anstrengung konnte er sich von ihr losreißen. Er hatte schlimme Verletzungen erlitten. Seine hintere Hälfte war völlig gebrochen. Nur mühevoll und unter großen Qualen schleppte er sich zur Löwin.
„Nun bin ich schwer verwundet, doch ich hoffe, dass du mich immer noch liebst. Dass ich deine Kinder getötet habe, tut mir leid. Ich bitte dich, mir zu verzeihen.“
Da antwortete die Löwin: „Als du stark warst, hast du meine Kinder umgebracht, jetzt, wo du schwach bist, bittest du um Verzeihung. Du hast ein schlimmes Verbrechen begangen, unter dem ich bis heute leide. Deine Tat lässt sich nicht wieder gut machen, meine Kinder sind tot. Verzeihung willst du nur, um mit dir selbst ins Reine zu kommen. Es muss dir reichen, dass ich weder Hass noch Rachsucht gegen dich hege. Verzeihen kann und werde ich dir nicht.“
Fazit: Wer ein Verbrechen begeht, muss mit den Folgen leben.