Nach einem feierlichen Pfingstgottesdienst sagte der Papst zu seiner Nichte: „An Pfingsten hat Jesus seine Kirche gegründet. Es war nur eine kleine Gemeinschaft von Aposteln und Jüngern, auf die er sich damals gestützt hat. Ihnen aber hat er gesagt: „Geht hinaus in alle Welt und verkündet den Völkern euren Glauben.“ In voller Überzeugung sind sie seinem Aufruf gefolgt und so leben heute über 2 Milliarden Christen auf unserer Erde. Auch das ist ein Beweis für die Redlichkeit unseres Glaubens.“
„Kernpunkt dieses Glaubens ist aber nach Jesus eigenen Worten das Gebot der Nächstenliebe“, antwortete die Nichte. „Also ist nur der ein Christ, der sich an dieses Gebot hält. Wir würden ja auch nur den als Arzt und Heiler bezeichnen, der wirklich Kranke pflegt und heilt.
Für mich ist deshalb kein Christ, wer anderen schadet, sie tötet, verletzt, foltert, missbraucht, demütigt oder missachtet. Jede Form von Grausamkeit ist das Gegenteil von Nächstenliebe. Das gilt auch für die Todesstrafe. Liebe bedeutet aber mehr, als keinem anderen Schaden zuzufügen. Sie bedeutet Aufeinanderzugehen, Hilfe, Beistand und Bereitschaft zu Frieden und Verständigung. Dabei geht es nicht um hehre Worte, sondern um konkretes Tun. Personen, Politiker, Gemeinschaften und Religionsgruppen, die egoistisch, rassistisch, extremistisch oder nationalistisch sind und anderen Menschen ihre tätige Hilfe verweigern, sind nicht nur keine Christen, sondern auch noch Heuchler, weil sie vorgeben, welche zu sein, in Wahrheit aber gegen den wichtigsten Punkt der christlichen Lehre und gegen den Willen Gottes verstoßen.“
Fazit: „An ihren Taten werdet ihr sie erkennen.“ (Jesus)
Oder: „Dieses Volk ehrt mich mit seinen Lippen, sein Herz ist aber weit weg von mir.“ (Markus 7,6)
Oder: „Was sagt ihr zu mir Herr! Herr! Und tut nicht, was ich sagte.“ (Lukas 6,46)