Eine ehrgeizige und selbstbewusste junge Frau kam mit ihren Eltern in eine ländliche Region, um dort einige Ferienwochen zu verbringen. Dort sah sie Plakate, die eine große Misswahl ankündigten. Da sie selbst gerade ihren 18. Geburtstag gefeiert hatte und von sehr schöner Gestalt war, erregte die Wahl spontan ihr Interesse. Sie betrachtete sich immer wieder vor dem Spiegel, ließ sich von ihren Eltern bestätigen, dass sie zu den Allerschönsten gehörte und erkundigte sich an der Rezeption ihres Hotels, wo man ihr sagte, dass die Misswahl zu den wichtigsten Ereignissen in der Region gehörte und sich jeder, der wollte, daran beteiligen könne.
Sofort ergriff sie die Chance und fuhr zu der Geschäftsstelle, in der man sein Interesse anmelden konnte. Dort wurde sie freundlich von einer Angestellten empfangen und ihr Name registriert. Dann wurde sie nach einem Foto gefragt. Sie zückte einige Aufnahmen aus ihrer Tasche, die sie leicht bekleidet und in verführerischen Posen zeigten.
Die Angestellte schaute verdutzt auf die Bilder, dann konnte sie sich nicht mehr zurückhalten und begann zu lachen. Schließlich sagte sie: „Sie müssen da etwas missverstanden haben. Wir leben hier in einer ländlichen Gegend. Bei unserer jährlichen Misswahl geht es nicht um einen Menschen, sondern um die schönste Kuh im Lande. Es ist immer ein fröhliches Fest. Sie sind gern eingeladen, daran teilzunehmen.
Fazit: Titel sind das eine, die dahinterstehenden Geschichten oft das andere.
Oder: Man darf sich nie durch Worte und Begriffe blenden lassen, sondern muss immer fragen, was dahintersteht.
Oder: Viele Wünsche scheitern an den Realitäten.
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