Auf einer internationalen Konferenz mit vielen Wissenschaftlern klagten etliche darüber, dass den meisten Menschen der Lebenssinn verloren gegangen sei. Am Schluss der Tagung trat einer ans Rednerpult und erklärte: „Ich kann euch sagen, wonach ihr sucht. Alles, was existiert, beruht auf zwei Ausgangspunkten, Null und Eins, ja und nein, Gut und Böse oder Gott und Teufel. Die Spannung zwischen Gott und Teufel hat das All hervorgerufen. An der Entstehung der Menschen hatte vor allem der Teufel Anteil. Wie sonst ließe sich erklären, dass wir Kriege gegeneinander führen, morden, foltern, vergewaltigen, missbrauchen, Leid zufügen, uns bestehlen und belügen. Unsere Menschwerdung ist aber noch nicht abgeschlossen. Nehmen wir als Beispiel unseren Körper: Er ist in vielen Bereichen nicht unseren Lebensbedingungen angepasst. Während die Schildkröte viele Millionen Jahre Zeit hatte, um sich zu ihrer heutigen Form zu entwickeln, blieben uns Menschen nur knapp 4 Millionen. Entwicklungsgeschichtlich war das eine knappe Zeit. So hat sich unsere Wirbelsäule noch nicht ausreichend auf den aufrechten Gang eingestellt. Die Folge sind Bandscheibenprobleme und Rückenschmerzen. Unser Energiestoffwechsel ist nicht auf unsere heutige Lebensweise angepasst. Deshalb leiden wir an Diabetes, Bluthochdruck und Gelenkerkrankungen. Um in Notzeiten zu überleben, musste der Urmensch Fett speichern. Beim heutigen Nahrungsmittelangebot führt es dazu, dass wir übergewichtig werden und uns nicht ausreichend bewegen können. Das heißt, wir Menschen stehen in vielem noch am Anfang unserer Entwicklung.
Was aber das Geistige, also unsere Vernunft, Einsicht, Ethik und den sozialen Umgang anbelangt, können wir an unserer Zukunft auch kurzfristig mitwirken. Damit sind wir unmittelbar persönlich herausgefordert. Es gilt, in das System von Null und Eins, beziehungsweise Gott und Teufel, einzugreifen und es zu unserem Vorteil mitzubestimmen.“
Einige Zuhörer klatschten Beifall und riefen „Bravo“, andere schüttelten ihre Köpfe. „So ist es immer mit neuen Ideen“, sagte der Redner. „Ich bin kein Erleuchteter oder Prophet, weise nur auf Probleme hin. Wir jedenfalls sollten nach Hause fahren mit dem festen Willen, das Böse in uns zurückzudrängen und das Gute zu fördern. Die Auswirkungen können wir selbst und unsere Nachkommen schon bald zu spüren bekommen.“
Fazit: Wir wurden zwar erschaffen, aber jetzt sind wir da und gefordert.
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