Eine junge Antilope war von außerordentlicher Schönheit. Sie wurde deshalb von vielen anderen bewundert und verehrt. Das wusste sie sehr zu schätzen, und so tat sie alles Mögliche, um ihre Schönheit zu pflegen und zu erhalten. Jeden Morgen ging sie als erstes zu dem Fluss, der ihr Revier durchquerte. Dort sah sie im klaren Wasser ihr Spiegelbild und war eitel genug, um sich selbst zu bewundern.

Eines Morgens jedoch traute sie ihren Augen nicht. Beim Blick in das Wasser sah sie in ein Gesicht voller Falten und hässlicher Flecken. Entsetzt lief sie zu ihrer Mutter und klagte: „Was ist mit mir geschehen? Mein Gesicht ist zerknittert und zu einer hässlichen Fratze geworden.“

Die Mutter konnte keine Veränderung feststellen und begleitete die Tochter zum nahen Fluss. Sie schaute ins Wasser und sah, dass auch ihr eigenes Gesicht zerfurcht und befleckt aussah. Da sagte sie zur Tochter: „Nicht wir, der Fluss hat sein Aussehen verändert. Die Menschen, die nicht weit von hier entfernt wohnen, haben ihn mit Abfällen und Unrat verunreinigt. Wo früher klares Wasser war, schwimmen jetzt menschliche Abfälle und sogar Giftstoffe umher. Die verzerren auch das Bild derjenigen, die sich im Fluss betrachten. Wir dürfen auch nicht mehr von dem Wasser trinken und müssen uns anderswo sauberes Wasser suchen. Wir selbst sind nicht in der Lage, den Fluss zu reinigen. Die Menschen wären es. Wenn sie es nicht bald tun, werden sie unser, aber auch ihr eigenes Leben gefährden.“

Fazit: Jedes Leben findet in einer Umgebung statt. Ihr gesunder Zustand ist so wichtig wie das Leben selbst.

Oder: Umweltschutz beginnt in unserer Nähe.

Oder: Um unser Leben zu schützen, müssen wir äußere Schäden von ihm fernhalten und sie vor allem nicht selbst verursachen.

*****

Vorschaubild: photos/impala-afrika-natur-trinken-wasser-5232026/, Urheber: Ruan Schoeman auf Pixabay.