Deutschland-Lese

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Gestaltungsoptionen für einen zukunftsfähigen Arbeits- und Gesundheitsschutz im Pflege- und Dienstleistungssektor

P. Fuchs-Frohnhofen, T. Altmann, S. Schulz, L. M. Wirth, M. Weihrich (Hg.)

Die Pflegebranche ist für die Arbeitsforschung aus mehrern Gründen pragmatisch: Es existieren hohe Belastungen, dabei auch nach wie vor erhebliche körperliche, doch vorallem psychische. Zusätzlich steht die Pfegebranche vor dem Problem, dass immer mehr pflegebedürftige Menschen einer sinkenden Anzahl von Pflegefachkräften gegenübersteht. In der Publikation werden die Ergebnisse einer Zusammenstellung von Verbundprojekten aus dem BMBF mit dem Förderschwerpunkt "Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen" bereitgestellt.

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Der Wegführer

Der Wegführer

Florian Russi

Eine Gruppe von Menschen unternahm eine Wanderung durch eine Einöde. Dabei verirrte sie sich. Alle Teilnehmer litten unter schrecklichem Durst. Nirgendwo war eine Wasserstelle zu finden. Da trafen sie auf einen Mann, der eine Wasserflasche bei sich trug. „Die reicht nicht lange für euch alle. Wenn ihr mir aber alles Geld, das ihr in euren Taschen bei euch tragt, überlassen würdet, könnte ich euch zu einem kleinen See führen, der nur wenige Stunden von hier entfernt liegt. Dessen Wasser ist frisch und sauber. Es lohnt sich, bis dahin durchzuhalten.“

Sie taten, was er verlangt hatte und übergaben ihm ihr Geld. Er schritt ihnen voran und versprach immer wieder, dass der See, nach dem sie suchten, nicht mehr weit entfernt sei. Als die meisten der Beteiligten übermüdet und geschwächt zusammenbrachen, schlug er vor, eine Ruhepause einzulegen, ein wenig zu schlafen und Kräfte zu sammeln. „Zum See ist es danach wirklich nur eine knappe Stunde“, versicherte er.

Als die ersten aus der Gruppe nach kurzem Schlaf wieder aufwachten, stellten sie fest, dass ihr Wegführer nicht mehr unter ihnen war. Stattdessen fanden sie einen Zettel, auf dem geschrieben stand: „Es tut mir leid, doch ich habe mich offenbar geirrt.  Ich war noch nicht oft in dieser Einöde und ich weiß, dass es dort einen See gibt. An den genauen Ort kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Meine Wasserflasche reicht für mich zum Überleben. Ihr müsst nun zu meinem großen Bedauern verdursten. Aber es ist besser, wenn wenigstens einer überlebt als wenn alle ihr Leben lassen müssen.“

Fazit: Selbst in der größten Not darf man niemandem blind vertrauen.

Oder: So ist es leider mit vielen Führern. Wenn sie nicht weiter wissen, denken sie nur noch an sich.

 

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Vorschaubild: vectors/rucksacktourist-wandern-33063/, Urheber: Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay.

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