Ein Busunternehmen beförderte eine Reisegruppe zu einem Tagesausflug in einen Wallfahrtsort. Der Fahrer des Busses begrüßte seine Gäste und kündigte an, dass man in einer Stunde am Zielort ankommen werde. Unterwegs aber gab es einige Staus und Hindernisse, so dass sich die Fahrzeit um eine Viertelstunde verlängerte. Da ging einer der Reiseteilnehmer auf den Fahrer zu und erklärte: „Sie haben sich um 15 Minuten verspätet. Ich verlange von Ihnen eine entsprechende Reduzierung des Fahrpreises.“
Der Fahrer glaubte zunächst, der Fahrgast mache einen Scherz. Doch der meinte es ernst und beharrte auf seiner Forderung, die er notfalls auch einklagen werde. Der Fahrer versprach, den Fall seinem Chef vorzutragen und verabschiedete die Reisegruppe zu ihren geplanten Besichtigungen und zum Mittagessen. Man vereinbarte, dass man sich nach sechs Stunden wieder treffen und zur Rückreise starten werde.
Eine halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit setzte sich der Fahrer auf seinen Sitz und wartete auf das Eintreffen der Reisegruppe. Plötzlich begann es stark zu regnen. Da klopfte es neben dem Fahrersitz ans Fenster. Davor stand der Mann, der die Senkung des Fahrpreises verlangt hatte und rief: „Öffnen Sie die Türen. Ich werde ja völlig nass.“ Da antwortete der Fahrer: „Das ist doch Ihr Problem, nicht meines. Bis zu der Zeit, die wir als Treffpunkt vereinbart haben, sind es noch etliche Minuten. An diese Vereinbarung müssen wir uns alle halten.“
Fazit: Nörgler und Rechthaber suchen immer nach Gründen, um sich beschweren zu können. Der Fahrer hat ihm gleich zwei gegeben.
Oder: Rechthabenden Pedanten kann man nur rigoros begegnen.
Oder: Nörgler und Rechthaber schieben das Recht vor, denken aber nur an eigene Interessen.
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