Ein als Humanist bekannter Wissenschaftler wurde zu einer Diskussionsrunde eingeladen. Als Thema war die Frage „Wie gewinnen wir Frieden?“ vorgesehen. Als Diskussionspartner waren eingeladen: ein extrem linker und ein extrem rechter Denker. Der Linke war mit der These „Wenn wir alles Eigentum abschaffen, wird die Menschheit automatisch Frieden finden“ hervorgetreten. Der Rechtsradikale hatte mehrfach geäußert, dass alle Völker ihre Identität wahren und sich überall die Stärkeren unter ihnen durchsetzen müssten. Dadurch würde eine naturgegebene Ordnung entstehen, der sich alle Menschen anzupassen hätten.
Der Humanist sagte die Einladung ab. Einem Freund erklärte er: „Was soll eine Diskussion unter diesen Voraussetzungen bringen? Jeder von uns hat seine Meinung und alle Beteiligten wollen ihre Ansichten bestätigt finden. Wer sich ernsthaft interessiert, kann unsere Publikationen lesen oder im Internet recherchieren. Ich stehe ein für Vernunft, Freiheit, Frieden und Demokratie und bin überzeugt, dass diese sich unter friedlichen und freiheitlichen Bedingungen durchsetzen werden. Nicht weit von hier lebt eine Gemeinde, die ernsthaft glaubt, dass gegen Ende unseres Jahrtausends alle Menschen als Heuhüpfer wiedergeboren werden. Auch sie lassen nicht von diesem Glauben ab. Es bleibt uns nur die Toleranz und die Hoffnung, dass sich das Gute durchsetzt.“
Fazit: Was uns weiterbringt ist die ehrliche Suche nach Wahrheiten und ein friedlicher Weg dazu.
Oder: Im Kampf um das menschliche Glück muss sich das durchsetzen können, was von fast allen als das Bessere anerkannt wird.
Oder: "Das Leben ist eigentlich absurd. Doch wenn alle, die ehrlich und unvoreingenommen nach einem Sinn suchen, friedlich zusammenarbeiten, lassen sich Wege zur Zufriedenheit finden." (Albert Camus)
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