Der Minister eines demokratisch regierten Landes reiste einmal zum Diktator eines großen anderen Staates. Die beiden verhandelten über eine engere Zusammenarbeit ihrer beiden Länder, über eine Verbesserung der Handelsbeziehungen und gemeinsame Projekte bei der Erforschung der Welt. Dabei sagte der Minister zum Diktator: „Mit Sorge verfolgen wir in unserem Land, wie Sie in Ihrem die Menschenrechte niedertreten. Es würde unseren Beziehungen sehr gut tun, wenn Sie Ihren Bürgern mehr Freiheiten zubilligen würden.“

Darauf antwortete der Diktator listig: „Die Freizügigkeit ist ja ein wesentliches Menschenrecht. Sind Sie bereit, von den vielen Millionen Einwohnern meines Landes fünfzehn Millionen in Ihren Staat aufzunehmen?“ Er wollte damit dem Minister eine Falle stellen.

Der aber antwortete: „Gerne sind wir dazu bereit. Doch Sie wissen, dass mein Land viel kleiner ist als das Ihrige. Es fehlt uns an Platz. Wenn Sie aber bereit wären, ein größeres Siedlungsgebiet an uns abzutreten, übernehmen wir gerne auch die neuen Einwohner. Im Übrigen würden die fünfzehn Millionen, von denen Sie sprechen, ihr Land nie verlassen wollen, wenn sie dort in Demokratie und Freiheit leben könnten.“

Fazit: Für die Redlichkeit gibt es immer die besseren Argumente.

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