Ein Mensch war um sein Leben sehr besorgt und kaufte sich ein selbstfahrendes Auto mit höchster Sicherheitsstufe. Stolz bestieg er das Fahrzeug und fuhr zügig über die Straßen. Als er aber die Geschwindigkeit drosseln wollte, reagierte die Technik nicht. Es gelang ihm auch nicht, das Gefährt abzubremsen. Das Auto fuhr gegen eine Hauswand. Der Mensch wurde schwer verletzt, dank ärztlicher Kunst konnte sein Leben gerettet werden.
Als er gesundheitlich wiederhergestellt war, klagte er vor Gericht gegen die Herstellerfirma seines Autos. Im Zivilverfahren wurde ihm ein hoher Schadensersatz zugesprochen. Im Strafverfahren aber hatte er keinen Erfolg. Die Herstellerfirma konnte nachweisen, dass sie beim Bau des Autos alle Sorgfaltsmaßnahmen angewendet hatte. In extremen Ausnahmefällen aber sei ein technisches Versagen statistisch nicht auszuschließen. Wer sich der Technik anvertraue, müsse immer auch mit einem minimalen Risiko rechnen. Seit der Einführung der selbstfahrenden Autos sei die Zahl der Verkehrstoten eklatant zurückgegangen. Wer in ein Flugzeug steige, liefere sich auch der Gefahr aus, dass es abstürzen könnte. Trotzdem würde niemand auf den Flugverkehr verzichten wollen. Zumindest die Milliarden Menschen, die jedes Jahr davon Gebrauch machten.
Fazit: Technik bedeutet Kunst und Kunst kann nicht alles.
Oder: Was immer wir Menschen bewerkstelligen, es wird nie vollkommen sein.
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