Nach einer langen Hungersnot war eine Gruppe von Gazellen zufällig in ein Tal gestoßen, in dem es ausreichend Wasser und Nahrung zu finden gab. Im Tal und an den Hängen wuchsen üppiges Gras und viele andere saftige Pflanzen. „Hier ist ein Paradies“, sagten die Gazellen übereinstimmend und ließen sich in dem Tal nieder. Sie labten sich an der reichen Vegetation, mussten keinen Hunger mehr leiden und pflanzten sich eifrig fort. Auch für ihre vielen Jungen fand sich ein reichliches Angebot an Nahrung. Allen Gazellen ging es sehr gut.
Immer auf Nahrungssuche streunte einige Zeit später ein junger Löwe durch die Gegend. Er entdeckte das Tal und beobachtete von einer Anhöhe aus, was sich dort tat. Aufgeregt lief er zu seinem Rudel zurück und schwärmte: „Ich habe ein Tal entdeckt, in dem so viele Gazellen leben, dass wir dutzende Jahren brauchten, um sie alle zu fressen. Es ist ein kleines Paradies. Folgt mir also nach. Ich freue mich schon auf die gemeinsame Jagd.“
Fazit: Das Glück auf der Erde ist immer in Gefahr.
Oder:
Wenn man sie sich nicht selbst überlässt, ist die Natur grausam und brutal.
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