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Florian Russi
Papier gegen Kälte

Manfred Hoffmann, ehemals Klassenbester, ist ein angesehener Kinderarzt mit eigener Praxis und strebt nach dem Professorentitel. Stets bemüht, allen in ihn gesetzten Erwartungen zu entsprechen, steuert sein Leben in eine Sackgasse. Die jahrelange wissenschaftliche Arbeit erweist sich plötzlich als vergebens, sein Karriereaufstieg ist gefährdet, seine Ehe gescheitert, alle Erwartungen enttäuscht. Auf der Suche nach Genugtuung und nach Rechtfertigung begibt er sich auf Wege, die gefährlich weit in die Netze der organisierten Kriminalität ziehen.

Eine packende Mischung aus Entwicklungsroman und spannendem Thriller.

auch als E-Book erhältlich

Das Gericht

Das Gericht

Florian Russi

Ein Gericht in einem diktatorisch regierten Staat verurteilte einen Angeklagten zu mehreren Jahren Haft in einem Arbeitslager. Der Schuldspruch wurde damit begründet, dass der Angeklagte versucht habe, eine Organisation zu gründen, in der terroristische Anschläge gegen die staatliche Ordnung vorbereitet werden sollten. Außerdem habe er gegen das Demonstrationsrecht verstoßen und als Berater eines Unternehmens riesige Beträge veruntreut, um seine staatsfeindlichen Vorhaben finanzieren zu können.

Daraufhin antwortete der Angeklagte: „Ihr nennt euch Richter, wisst aber genau, dass euer Urteil gegen jedes Recht verstößt. Ich habe versucht, eine Bewegung ins Leben zu rufen, die sich für die Menschenrechte einsetzt, so wie sie in der Charta der Vereinten Nationen von allen Staaten anerkannt sind. Terror liegt mir fern, ich besitze weder die Waffen noch andere Mittel dazu. Das Geld, das ich veruntreut haben soll, habe ich nie besessen. Das ließe sich in einem gerechten und fairen Verfahren ohne Schwierigkeiten beweisen. Die Vorwürfe gegen mich sind haltlos. Das wisst ihr. Dennoch habt ihr mich verurteilt. Nicht, weil ich gegen Rechte verstoßen hätte, sondern weil ich der herrschenden Diktatur entgegenstehe. Ihr seid also kein Gericht, sondern ein Organ zur Durchsetzung staatlicher Willkür. Anstatt das Recht zu schützen, tretet ihr es mit Füßen. Im Kern unterscheidet ihr euch nicht von einer verbrecherischen Bande.“

Fazit: Recht ist nur da möglich, wo die Macht ihm zur Seite steht.

 

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Vorschaubild: vectors/gericht-richter-linie-kunst-5161278/ Ureber: Gordon Johnson auf Pixabay.

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