Eine junge Nichte, Tochter seiner jüngsten Schwester, besuchte den Papst im Vatikan. Der führte sie durch die Räume, erklärte ihr die vielen Kunstwerke und erfreute sich an der herzlichen und unbefangenen Art seiner jungen Verwandten. Dann aber setzte er sich an seinen Arbeitstisch und bat sie, ihn nun alleine zu lassen, da er dabei sei, ein neues Dogma, also eine Anweisung für alle Gläubigen, zu erarbeiten. Das könne er nur, wenn er ungestört sei.
Da drängte sich die Nichte vor, setzte sich auf seinen Schoß und streichelte sein Kinn. Dann sagte sie: „Unser Leben ist schwer genug und es reicht aus, wenn wir die Gebote erfüllen, die Gott dem Moses geoffenbart hat. Wenn du jetzt noch ein Dogma hinzufügst, dann sollte es eines sein, das uns entlastet und fröhlich stimmt. Die Macht dazu hast du ja.“
Fazit: Wo immer es möglich ist, sollten wir nur solche Regeln und Gesetze zulassen, die uns glücklicher machen und der Menschlichkeit dienen.a
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