Ein junger Hengst wanderte durch die Landschaft und stieß nach kurzer Zeit auf eine Pferdeherde.
Er hielt an, und ein schwarzer Hengst trat hervor. Dieser sprach: »Junger Hengst, hättest du nicht Lust, dich unserer Herde anzuschließen? Es ist viel sicherer für dich!«
Der junge Hengst dachte kurz nach und antwortete schließlich: »Och … danke für das Angebot, aber ich werde mich eurer Herde nicht anschließen. Ich kann auch ohne jegliche Hilfe überleben!« Der schwarze Hengst versuchte ihn noch zu überreden, doch mit stolz gerecktem Kopf trottete der junge Hengst davon.
Im vollen Galopp rannte der junge Hengst durch die Wüste und genoss seine Freiheit. Doch plötzlich spitzte er die Ohren und hörte ein Zischen. Er hielt an und drehte sich um. Eine Schlange kam auf ihn zu und zischte: »Blut wird Blut vergießen und rot in den See fließen. Erst dann kehrt die Schlange mit vollem Magen zurück!«
Mit einem Mal griff sie den Hengst an.
Humpelnd verließ der Araber die blutgetränkte Sandgrube. Sein gelähmtes Bein brachte viele Schwierigkeiten. Tage später ging sein Proviant zur Neige, und er bereute es, sich der Herde nicht angeschlossen zu haben.
Wer nicht hören will, muss fühlen.
Stella Radies , Maya Srihi, Klasse 7, Abu Dhabi
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Textquelle:
Entnommen aus: Fabula Madrasa, Halle: mdv, 2020, S.28f.
Bildquelle:
Vorschaubild: Cecila Krauser, Klasse 7, Abu Dhabi.