Das Pferd, das immer mit seinen Sachen angab, war sehr egoistisch und arrogant, denn es wollte zeigen, dass es reich war und besser als alle anderen Tiere.
Ein armer Esel, der auf der Straße lebte und kein Essen und Trinken hatte, bat mehrmals das reiche Pferd um Heu und Wasser. Das Pferd antwortete: »Nein, hau ab und frage nie wieder!« Die harten und gemeinen Worte des Pferdes brachten den Esel zum Weinen.
Es vergingen ein paar Jahre, und alles hatte sich verändert. Es hatte einen großen Brand im Pferdestall gegeben, und alles, was das Pferd besessen hatte, war verloren: seine Kleider, sein Geld und natürlich der Stall. Das Pferd war nun bettelarm und in der gleichen Situation wie damals der Esel. Es bat viele Tiere um Hilfe, manche halfen ihm, manche nicht.
Jetzt spürte das Pferd auch, wie gemein und hartherzig es früher war und was er dem Esel angetan hatte.
Wir müssen lernen, anderen zu helfen und nicht gemein zu sein. Wir sollten nicht mit unserem Besitz angeben, denn alles kann sich schnell ändern. Wenn man nicht hilft, wird einem später auch nicht geholfen.
Iman Tafech, Klasse 5, Dubai
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Textquelle:
Entnommen aus: Fabula Madrasa, Halle: mdv, 2020, S.80.
Bildquelle:
Dünen, 2017, Urheber: kordi_vahle via Pixabay CCO, Esel, 2017, Urheber: 3938030 via Pixabay CCO; Pferdestall, 2010, Urheber: PublicDomainPictures via Pixabay CCO; Pferd, 2017, Urheber: filinecek via Pixabay CCO; neu bearbeitet von Carolin Eberhardt.