Ein Bär, der viele Jahre von seinem Herrn in Ketten gehalten worden war und für ihn immer wieder vor einem zahlenden Publikum tanzen musste, konnte sich befreien. Schnell lief er daraufhin zu seinen Freunden in den Wald. Viele dort erkannten ihn wieder. Sie hießen ihn willkommen, ließen ihn hochleben und feierten mit ihm seine Wiederkehr.
Da kam gute Laune auf und der Bär nahm das zum Anlass, seinen Freunden und Artgenossen zu zeigen, welche Kunststücke er in der Gefangenschaft bei den Menschen gelernt hatte. Er stellte sich auf seine Hinterfüße und begann, eifrig zu tanzen.
Das fanden die anderen lustig und sie versuchten, es ihm nachzumachen. Doch das ging ihnen gründlich daneben. Es gelang ihnen nicht, für längere Zeit auf ihren Hinterfüßen zu stehen oder gar noch damit zu tanzen. Sie torkelten nur, plumpsten zu Boden und machten sich lächerlich.
Da wurden sie wütend auf den Tanzbär und sagten sich: „Was will der Kerl bei uns? Es geht ihm nur darum, sich wichtig zu machen und uns zu übertrumpfen". Gemeinsam fielen sie über ihn her und jagten ihn aus dem Wald.
Fazit: Wer etwas kann, was andere nicht können, muss darauf achten, dass er nicht deren Neid auf sich zieht.
nacherzählt von Florian Russi