Deutschland ist in Vielem von einem guten Verhältnis zu den USA abhängig. Deshalb ist das Bemühen verständlich, auf politischer und wirtschaftlicher Ebene einen möglichst guten Konsens mit dem Präsidenten zu suchen, den sich die Mehrheit der Amerikaner bei der Wahl im November 2024 geleistet hat. Das aber darf uns nicht daran hindern, viele kritische Blicke auf diesen Mann zu werfen, der ein durch und durch verdrehter Charakter ist. Dabei verhält er sich auch ausgesprochen dumm. Nach seinem großen Wahlerfolg hätte er die Riesenchance gehabt, als Versöhner und Mittler für alle Amerikaner aufzutreten, sein Volk zu einen und zu einem gemeinsamen Erfolg zu führen. Stattdessen rächte er sich an allen seinen Gegnern oder denjenigen, die er dafür hielt und hält. Erstaunlich ist es, wie dieser Mensch, der alles andere als ein christliches Leben führt, von Evangelikalen und Klerikalen unterstützt wird. Ist Rache zu einem christlichen Motiv geworden? Die christlichen Gemeinden in den USA scheinen sich weit vom Ursprung der christlichen Religion entfernt zu haben. Sie sind oberflächlich und selbstgerecht. Religion ist Gruppendynamik und nicht mehr Glaubensinhalt und frohe Botschaft.
Die Trump’sche Politik mag kurzfristig zu einigen Erfolgen führen. Langfristig wird sie einen weltweiten Schaden auslösen. Aus „America first“ wird „America worst“, aus „America friendly“ wird „America ugly“ (hässlich), aus „We want Panama, Grönland etc.“ wird „Ami go home“ und aus „Let’s make America great again“: „Don’t make America Gaga again“. Gaga scheint mir das entscheidendste Wort. Die aktuelle Menschheit hat nicht nur mit Klimakrisen, Vertreibungen, Kriegen, Hungersnöten und Krankheiten wie Corona zu kämpfen, sondern auch mit dem Gaga-Problem. Post-Covid wird begleitet von Post-Psyvid. Hoch befähigte Psychotherapeuten sind gefordert. Meldet euch!
*****
Vorschaubild: photos/flagge-usa-bürger-amerika-symbol-5347106/, Urheber: Larry White auf Pixabay.