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Das verlassene Krankenhaus bei Tschernobyl

Nic

Heft, 28 Seiten, 2020 - ab 23 Nov. erhältlich

Die Stadt Prypjat liegt nur 3 Kilometer von Tschernobyl entfernt. Im hiesigen Krankenhaus wurden unmittelbar nach der Explosion des Atomreaktors die ersten stark verstrahlten Opfer behandelt. Viele von Ihnen sind an der massiven Strahlenbelastung gestorben.

Am 27. April 1986, einen Tag nach der Nuklearkatastrophe, wurde die Prypjat evakuiert. Seither ist die Stadt, wie auch das hier gezeigte Krankenhaus verwaist. 30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Nic führt uns auf einem Rundgang durch verlassene Gänge vorbei an verfallenen OP-Sälen und Behandlungszimmern.

Für alle Fans von Lost Places.

Ab 4 Heften versenden wir versandkostenfrei.

Christliches Europa ? (II)

Christliches Europa ? (II)

Herbert Kihm

Ein Zwischenruf!

Lieber Florian Russi,

mit großem Interesse hab' ich deine Analyse zu dem "christlichen Weltbild" gelesen, erlaube mir dazu ein paar persönliche Anmerkungen.

In vielen Dingen stimme ich mit dir überein, halte aber weder das "erste und größte Gebot" noch die Bergpredigt für ein probates Rezept, um in der realen Welt Politik zu machen, wenn man dabei den "Verstand, sprich das logische Denken" außer Acht lässt oder, um es mit Albert Schweitzer zu sagen: "Das Christentum kann das Denken nicht ersetzen, sondern muss es voraussetzen."

Was nun Demokratie angeht: "Von allen Regierungsformen ist die Demokratie die am wenigsten schlechte" (Winston Churchill), aber Demokratie lebt mit/durch Menschen mit all ihren Schwächen, darin leben Atheisten und Agnostiker ebenso, und viele Regierungen interpretieren den Begriff "Demokratie" sehr "weitgefasst."

Werfen wir einen Blick auf das augenblickliche "Europa", so wird mir Angst und Bange, nicht weil wir in der Tat Riesenprobleme haben, wir haben nicht nur keine Lösungen, sondern wir befinden uns in einer Situation explodierender Egoismen (Viktor Orban), ganz nach dem Prinzip: "Heiliger Sankt Florian/Verschon' mein Haus/Zünd and're an!" oder auf englisch: "Nimby" (ein Akronym für "Not in my backyard"!), und ich glaube, dass Putin aktiv daran arbeitet, diese Situation eskalieren zu lassen.

Ich bin jedoch überzeugt (wie Angela), dass wir das Flüchtlingsproblem nur gemeinsam!!, d.h. europäisch gelöst bekommen oder daran scheitert Europa! Mit Mauern und Zäunen hat man schon einmal versucht, sich abzuschotten und ist kläglich gescheitert.

Ich hatte schon vor über 10 Jahren meinen Schülern prophezeit, dass die "Inseln der Seligen", sprich Europa (aus Afrika, Naher Osten), USA (aus Lateinamerika) und Australien (aus dem paz. Raum) einem enormen Einwanderdruck ausgesetzt werden. Es gibt seriöse Prognosen, dass in 50 Jahren die Mehrheit der US Amerikaner "Hispanics" sind (oder zumindest solche Wurzeln haben) - also nicht mehr ein "weiß-schwarzes" Amerika.

Wenn wir es in Europa nicht schaffen, unsere Werte (Demokratie, Rechtsstaat und christliche Kultur, s.u.) aufrecht zu halten, so werden sie in der Tat verschwinden oder überformt werden, das wäre in der Tat höchst bedauerlich.

Das Christentum wie auch das Judentum, aus dem sich die christliche Religion entwickelt hat, sind Religionen, in denen die Erfahrungen von Flucht und Not und die Rettung in diesen existenzbedrohenden Lebenssituationen von zentraler Bedeutung sind. Aus diesen Erfahrungen hat sich eine Ethik des Teilens, der Gerechtigkeit und der Solidarität entwickelt, sie sind eine von mehreren Wurzeln, aus denen sich die allgemeinen Menschenrechte nähren - unbeschadet aller schrecklichen Fehlentwicklungen, die vor allem das Christentum im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht hat. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass Deutschland, dass die EU christliches Abendland sind: weltoffen, solidarisch, bedingungslos den Menschenrechten verpflichtet" (Zitat aus: Der Freitag, Politik,Community, 13.03.2016).

Was wir jetzt mehr denn je brauchen ist also diese christliche Ethik: SOLIDARITÄT, (nicht nur mit den Flüchtlingen), WELTOFFENHEIT und die BEACHTUNG DER MENSCHENRECHTE; wir brauchen diese Werte in Deutschland, in Europa und in der Welt !

Dabei sollten wir uns als Demokraten bei aller unterschiedlicher Auffassung jedoch an das Zitat Joseph Jouberts (1754-1824) halten: "Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn!", denn: "Die Wahrheit gehört denen, die sie suchen, und nicht denen, die vorgeben, sie zu besitzen" (Marie Jean Antoine Nicolas de Caritat, Marquis de Condorcet, 1743-1794).

Mit freundlichen Grüßen
Herbert Kihm

 

*****

Vorschaubild:  Wahlplakat 1946: Rettet die abendländische Kultur ... Wählt Christlich-Demokratische Union. Lizenz: AS/ACDP 10-002 : 20 CC-BY-SA 3.0 DE via wikimedia commons

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