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Butscha und die Kriegsverbrecher

Butscha und die Kriegsverbrecher

Florian Russi

In Butscha, einem nahe Kiew gelegenen ukrainischen Ort, sind schwere Kriegsverbrechen begangen worden. Die Fakten sind eindeutig und lassen sich auch durch einen menschlichen Lügenroboter nicht mehr ungeschehen machen. Die Verbrechen begannen unmittelbar mit dem Einmarsch russischer Soldaten in der Ukraine am 24. Februar 2022. Jeder Krieg, das weiß jeder historisch auch nur halbgebildete Mensch, löst niedere lnstinkte und Verhaltensweisen aus. Kein Krieg ohne den Tod Unschuldiger, ohne Vergewaltigungen, ohne Missbrauch, ohne Folter, ohne Demütigung, ohne Erniedrigung, ohne Raub, ohne Hunger, ohne Not. Kriege sind Hochfeste fur Perverse und Sadisten. Selbst die sogenannten christlichen Kreuzfahrer, dazu aufgerufen ,,Gottes Wille" zu vollziehen, begingen bei der Eroberung Jerusalems grausigste Verbrechen an Zivilisten, Frauen und Kindern. Wer einen Krieg beginnt, kann sich nicht herausreden. Er löst eine kausale Kette von Verbrechen aus und ist selbst Schwerstverbrecher. Alle aber, die ihn in irgendeiner Form dabei unterstützen, machen sich mitschuldig. Sie sind Mittäter und ebenso Verbrecher. Punktum.

Umso mehr verwundert es, dass die christlich-orthodoxe Kirche in Russland den Ukrainekrieg nicht verdammt, sondern ihn im Gegenteil durch ihren Patriarchen Kyrill 1. rechtfertigt und von einem metaphysischen Kampf der russischen Welt gegen den bösen und unmoralischen Westen spricht. Hat man dort nie etwas von einem gewissen Jesus von Nazareth gehört, der zu Frieden, Nächstenliebe und Sanftmut aufgerufen hat?

Warum haben sich nicht alle Religionen in der Welt, die den Frieden predigen und Mord als schwere Sünde ansehen, massiv gegen diesen Krieg erhoben?

Zwei Hauptprobleme hat die heutige Menschheit: den Frieden und die Umwelt. Für letztere demonstrieren weltweit Millionen junger Menschen u. a. in der Aktion ,,Friday for Future". Wo bleibt die Demonstration ,,Prayday for Peace"? Glauben die Kirchen nicht mehr an die Kraft der Gebete? Oder haben sie zuviel mit dem eigenen Versagen zu tun? Jesus sprach von "Natterngezücht".

In jedem Krieg kommt es zu Vergewaltigungen. Warum also erheben sich nicht weltweit alle Frauen und demonstrieren solidarisch für den Frieden? Sie brauchen es nicht zu machen wie Lysistrata in der Komödie des griechischen Dichters Aristophanes (gest. 380 v. Chr. in Athen). In diesem Drama verweigern Frauen ihren kriegerischen Männern den Geschlechtsverkehr, was in der verzweifelten Klage eines dieser Männer gipfelt: ,,lch leide Brunft". Eine allgemeine Erhebung oder Millionen von Briefen an kriegsführende Personen würden auch schon Wirkung zeigen. Es ist schwer verständlich, dass sich so viele Frauen so viel Böses gefallen lassen. Sie sind es doch, die das Leben weitergeben und nicht zulassen dürfen, dass ihren Kindern und ihnen selbst ein Leid geschieht.

Hoffen wir, dass der perverse Ukrainekrieg weiterhin eine internationale Solidaritat der friedliebenden Völker auslöst und bestärkt. Aggressoren und Größenwahnsinnige wird es wohl immer geben. Deshalb heißt die Konsequenz von Butscha: ,,Wehrt euch - aber rechtzeitig, solidarisch und effektiv."

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Vorschaubild: krieg-frieden-strassenschild-227167, 2013, Urheber: geralt via Pixabay CCO.

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