„Klein, aber fein“ – das ist der Slogan, mit dem das historische Städtchen Weikersheim für sich wirbt. „Vom Allerfeinsten“, muss man bestätigen, wenn man das Renaissanceschloss und den prachtvollen Barockgarten besucht. Bereits seit dem Mittelalter residierten die Grafen von Hohenlohe im Schloss Weikersheim. Der Adelsfamilie gehörten damals eine Vielzahl an Schlössern im heutigen Baden-Württemberg. Von hier aus übten sie ihren Einfluss aus und gestalteten die Region über Jahrhunderte hinweg. Nicht immer war das Leben im Schloss das reinste Zuckerlecken. Die Adelsfamilie lebte meist über ihre Verhältnisse. Als die Kasse mal wieder gähnend leer war, sah sich die Hofverwaltung veranlasst, einige Einsparungsvorschläge zu unterbreiten. Darunter war ein besonders amüsanter Rat: „Wenn der Trompeter mit Tod abgehet, so könnte dessen Stelle auch unersetzt bleiben“, lautete er. Die Antwort des Grafen: „Ja! Und zwar je ehender, je beßer.“ Bei solchen Verhältnissen darf man sich wundern, welch einmaliger Glanz aus den Zeiten der Renaissance und des Barocks bis heute erhalten blieb. Am Ende des 18. Jahrhunderts starb der Familienzweig, der in Weikersheim residierte, aus. Schloss und Garten gelangten in den 1960er Jahren in den Besitz des Landes Baden-Württemberg. Die Anlage ist ein wahrer Augenschmaus.
Weitere Informationen:
Renaissanceschloss Weikersheim
Marktplatz 11
97990 Weikersheim
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Textquelle:
Rosenzweig, Werner: Romantische Straße: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.
Bildquelle:
Fotografien: Rosenzweig, Werner, entnommen ebd.