Johann Peter Hebel, geboren am 10. Mai 1760 in Basel, verbrachte seine Kindheit während des Sommers in Basel, wo seine Eltern in einem Patrizierhaus tätig waren und im Winter in dem Ort Hausen im Wiesental in Baden, wo sein Vater dann als Weber arbeitete. Früh verlor Johann Peter seine Eltern. Verschiedene Gönner kümmerten sich um den aufgeweckten Jungen, der später von sich schrieb, dass er früh gelernt habe „arm sein und reich sein ... nichts haben und alles haben, mit den Fröhlichen froh und mit den Weinenden traurig" zu sein.
Hebel studierte protestantische Theologie und wurde Kandidat fürs Pfarramt. Sein Wunschtraum, ein einfacher Pfarrer zu werden, ging jedoch nicht in Erfüllung. Er verdingte sich zunächst als Hauslehrer und Prediger, 1792 wurde er Hofdiakon am Fürstenhof in Karlsruhe und unterrichtete auch am dortigen Gymnasium, dessen Direktor er später wurde. Seit 1819 war er Prälat der lutherischen Landeskirche und in dieser Funktion auch Mitglied der Badischen Ständeversammlung. Hier engagierte er sich vor allem in sozialen, kulturellen und kirchlichen Fragen. Ebenso setzte er sich für die Vereinigung der lutherischen und der reformierten Kirchen in Baden ein.
Hebel schrieb Gedichte in alemannischer Mundart. Einige davon wurden von Goethe rezensiert und hoch eingeschätzt. Darüber hinaus veröffentlichte er Kalendergeschichten, Erzählungen und Anekdoten im „Rheinländischen Hausfreund". Der Philosoph Ernst Bloch bezeichnete seine Erzählung „Unverhofftes Wiedersehen" als „die schönste Geschichte der Welt".
Hebel starb am 22. September 1826 in Schwetzingen. Dort befindet sich auch sein Grab.
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Porträt Johann Peter Hebels: Bleistiftzeichnung (1810) von Christian Friedrich Müller