Der am 19. Oktober 1878 in Langenfelde bei Hamburg geborene Hermann Claudius war ein Urenkel von Matthias Claudius (1740-1815), dem Dichter des berühmten Liedes „Der Mond ist aufgegangen".
Er selbst schrieb vor allem Gedichte und Erzählungen, viele davon in plattdeutscher Mundart. Von 1900 bis 1934 war er als Volksschullehrer tätig, nach einem Motorradunfall, der ihn dienstunfähig machte, dann als freier Autor. In seinen Geisteshaltungen machte er mehrere Wandlungen durch, zunächst als Deutschnationaler und begeisterter Weltkriegsteilnehmer (1916-1918), danach als Sozialdemokrat und Anhänger sozialistischer Gewerkschaften, dann als Befürworter und Propagandist des Nationalsozialismus. Er gehörte zu den 88 deutschen Schriftstellern, die im Oktober 1933 ein Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterzeichneten.
Hermann Claudius starb, fast 102-jährig, am 8. September 1980 in Grönwohld im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein.