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Frühstück für Senioren

Olga Heinzl

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Johann Wilhelm Wolf

Johann Wilhelm Wolf

Uta Plisch

Johann Wilhelm Wolf (1817-1855) sammelte zusammen mit seinem Schwager Wilhelm von Ploennies (1828-1871) deutsche Märchen und Sagen, hauptsächlich aus dem Odenwald.

Johann Wilhelm Wolf wurde am 23. April 1817 in Köln geboren und stammte aus einem  streng katholischen Elternhaus. Über seine Jugend- und Ausbildungszeit ist wenig überliefert. Er selbst verfasste später unter dem Pseudonym Johannes Laicus eine Autobiographie:

Aus der Kindheit. Erinnerungen von Johannes Laicus, Kirchheim, Mainz 1852 (=Katholische Trösteinsamkeit ; 1), 3. Aufl. 1862. Aus diesem Büchlein, dessen Lektüre den Leser eintauchen lässt in eine ihm fremde, längst untergegangene Welt und gerade deswegen lesenswert ist, stammt folgender Auszug (Schreibweise der heutigen Zeit angepasst)¹:

„Zunächst folgen nun in meiner Erinnerung die ersten Schuljahre. Es war mehr eine Art von Kinderbewahrschule, in die ich geschickt wurde. Knaben und Mädchen saßen in ein und demselben Zimmer, jene auf der Seite nach der Wand, diese nach den Fenstern zu. Zwischen den Bänken war ein Gang, in welchem die Jungfer Lisbeth, die Rute in der Hand, gravitätisch auf- und abschritt. In den ersten Tagen behandelte sie mich mit Nachsicht, denn sie wusste wohl aus Erfahrung, dass es einem Kind anfangs schwer wird, sich in die Ordnung der Schule zu fügen, dann aber wurde jede Neckerei und zu laut sich äußernde Spielerei gestraft, d.h. der Knabe, der sich derlei zu Schulden kommen ließ, wurde unter die erwachsenen Mädchen gesetzt, ein Mädchen in gleichem Fall unter die Knaben. Das half nun wohl mitunter, doch nicht immer, und dann folgte die strengere Strafe des "Pfötchenhaltens". Wir mussten nämlich die zusammengelegten Fingerspitzen der Jungfer Lisbeth hinhalten und sie schlug uns mit der Rute darauf, wobei es oft possierlich genug herging, denn fast unwillkürlich zuckten die Hände zurück, sobald der Schlag geschehen sollte, und die Rute fuhr durch die leere Luft. Halfen Ermahnungen nicht, dann drohte die Jungfer Lisbeth mit doppelter Portion von Schlägen, half auch das nicht, mussten ein paar andere Kinder den Arm des Delinquenten halten, wobei es denn regelmäßig ein lautes Weinen und Jammern absetzte. Gelernt wurde dabei begreiflicherweise nur sehr wenig: bei dem Examinatorium zu Hause wusste ich nie mehr als, ba be bi bo bu herzusagen und ich zweifle sehr, dass einer meiner Mitschüler je mehr gewusst hat. ..."

Er arbeitete zuerst kurze Zeit als Kaufmann, bevor er nach Brüssel aufbrach. In Brüssel studierte und sammelte er volkstümliche flämische Märchen und Legenden.

Später weilte er einige Zeit in Gent und kam dann zurück in seine Heimatstadt Köln. Er heiratete um das Jahr 1864 herum Marie von Ploennies, die Tochter der deutschen Dichterin Luise von Ploennies (1803-1872). 1847 verließ Johann Wilhelm Wolf mit seiner Frau endgültig Köln und zog nach Darmstadt.

Sein Hauptverdienst liegt darin, zusammen mit seinem Schwager Lieutnant Wilhelm von Ploennies (1828-1871), Militärschriftsteller und Übersetzer, ähnlich wie die Gebrüder Grimm deutsche Märchen und Sagen zusammengetragen zu haben, und hier vor allem aus dem Odenwald, den beide häufig bereisten. Aber auch die Soldaten aus der Kompanie des Leutnants wurden systematisch befragt, welche Geschichten sie noch kannten aus ihrer Kinder- und Jugendzeit.

Johann Wilhelm Wolf schreibt im Vorwort seiner Sammlung (Hessische Sagen) aus dem Jahr 1853 unter anderem:

"... Was ich aus dem Großherzogthum bringe, ist fast alles aus dem Volksmund. Gedrucktes nahm ich in der Regel nur dann auf, wenn es noch weniger bekannt war; alles durch die Grimmsche Sammlung oder durch poetische Bearbeitung in weitern Kreisen Verbreitete blieb streng ausgeschlossen; ich hätte sonst Bände gefüllt. ..."

Johann Wilhelm Wolf starb 1855 in Hofheim am Taunus.

*****

Schriftenverzeichnis:
Niederländische Sagen. Leipzig 1843
Deutsche Märchen und Sagen. Leipzig 1845
De Broederhand. Tydschrift voor neder- en hoogduitsche Letterkunde. Band 1. Brüssel 1845
Maiglocken. Zur Feier des Marienmonats. Gedichte. Mainz 1851
Deutsche Hausmärchen. Göttingen, Leipzig 1851
Die deutsche Götterlehre. Ein Hand- und Lesebuch für Schule und Haus. Nach Jacob Grimm u.a. Göttingen, Leipzig 1852
Beiträge zur deutschen Mythologie. Band 1: Götter und Göttinnen. Göttingen, Leipzig 1852 (2. Abth. Göttingen 1857).
Hessische Sagen. Leipzig 1853

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