Als Sohn aus altem pommerschen Adelsgeschlecht wurde er am 18. Oktober 1777 in Frankfurt/Oder geboren. Seinen Militärdienst absolvierte er in Potsdam, brach diesen aber nach einer Weile ab, um an der Viadrina Mathematik, Physik und Kameralwissenschaft* zu studieren. Kleist reiste viel, zum Teil mit der Halbschwester Ulrike, zu der er ein sehr gutes Verhältnis hatte. Er sah
Dresden, Paris, die Schweiz, dann Königsberg und
Berlin. Mit dem Geschichtsphilosophen Adam Heinrich Müller gab er ab 1808 den Phöbus heraus, ein ambitioniertes Kunstjournal, das aber bald aus finanziellen Gründen wieder eingestellt werden musste. Die Anekdote, nach der Kleist dem gestandenen Dichterfürsten
Goethe seine Texte zur Rezension anbot und prophezeite, dass er ihm „den Kranz von der Stirne reißen" wolle, gehört in diese Zeit. Das sehr selbstbewusste Werben des jungen Schriftstellers wies Goethe, zumindest nach außen, verständnislos zurück. Der wütende Kleist war
Goethe seit diesem Ereignis feindlich gesinnt. Immer wieder wurde er vom Perfektionswahn heimgesucht - sein bereits vollendetes Robert Guiskard-Manuskript wurde dadurch Opfer der Flammen. Noch einmal versuchte er 1810 publizistisch Erfolg zu haben: mit den Berliner Abendblättern, die zunächst populär waren, dann aber wegen verschärfter Zensurbestimmungen an Interessenten verloren. In diesen veröffentlichte Kleist auch seine bemerkenswerte ästhetische Schrift Über das Marionettentheater.