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Kennst du Gotthold Ephraim Lessing?
vorgestellt von Jürgen Krätzer

Jürgen Krätzer eröffnet uns eine neue Sicht auf den Autor. Lessing entpuppt sich als schulverdrossener Aufrührer, als Student in „schlechter Gesellschaft" und als leidenschaftlicher Glücksspieler, der sich von Job zu Job hangelt. Bewusst stellte er sich gegen die damaligen Erwartungen und prangerte die Scheuklappen der Gesellschaft an. Krätzer zeigt dies anhand unkonventioneller Fabeln und Gedichte, seiner Kritiken und Briefe. Zugleich setzt er sich mit Lessings neuartiger Theatertheorie und den aufklärerischen Werten in seinen Dramen auseinander. Dabei gelingt es ihm aufzuzeigen, wie relevant und modern deren Themen noch heute sind.

Gustav Freytag

Gustav Freytag

Georg Bürke

Gustav Freytag (1816-1895) wurde in Kreuzburg in Schlesien als Sohn des Bürgermeisters geboren. Er studierte in Breslau Germanistik unter Hoffmann von Fallersleben, dann in Berlin unter Karl Lachmann und wurde 1839 Dozent für Germanistik in Breslau. Als ihm die Fakultät seine Vorlesungen über Kulturgeschichte verbot, gab er 1844 seine akademische Laufbahn auf und übernahm 1848 die Herausgabe der einflussreichen Leipziger Zeitschrift „Die Grenzboten", die sich die Aufgabe stellte, Sprachrohr des liberalen deutschen Bürgertums zu sein und dieses aus der brodelnden Revolutionsstimmung der 40er Jahre zur Gesundung in der Arbeit und zur nationalen Einheit zu führen.

Werke

Gustav Freytag veröffentlichte 1852 das Schauspiel „Die Journalisten", das lange als bestes Lustspiel des 19. Jahrhundert angesehen wurde und bühnentechnisch sehr geschickt aufgebaut ist. Im Mittelpunkt stehen die politischen Parteien und der Einfluss der Presse, die in einer Reihe köstlich charakterisierter Typen dargestellt werden. Dass die damalige Zeitungswelt als Hebel des Ganzen in die Handlung eingebaut wurde, gewann durch die Neuheit des Stoffes das Publikum.

Es folgten der Kaufmannsroman „Soll und Haben" (1855) sowie die Romane „Die verlorene Handschrift" (1864) und „Die Ahnen" (6 Bände, 1873-81). 1863 schrieb er über Wesen und Aufbau von Dramen („Technik des Dramas") und 1859-61 das Werk „Bilder aus der deutschen Vergangenheit", eine deutsche Kulturgeschichte.

Eigenart und Bedeutung:

Freytags Werk ist bestimmt von volkserzieherischen Absichten: Er will das deutsche Bürgertum zu Fleiß, Tüchtigkeit, Treue, Ordnungsliebe, Tapferkeit, biederen Sinn erziehen und ihm die Einigung Deutschlands als Aufgabe zuweisen. Daran soll es innerlich gesunden. Dies tut er durch Erinnerung an die deutsche Vergangenheit, die zeigen soll, dass es jene Tugenden waren, die das deutsche Volk zur Höhe geführt haben. Er versäumt es jedoch, auf große tragende Ideen, auf die Seele, auf metaphysische Tiefen hinzuweisen.
Freytags Hauptbedeutung liegt nicht auf dichterischem Gebiet, sondern auf seiner Kulturgeschichte.

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Bildquellen
- Vorschaubild:
wikipedia - Gustav Freytag, porträtiert von Karl Stauffer-Bern (1886-1887); gemeinfrei
- Umschlagbild "Die Ahnen" Buchdeckel der (vermutlich) Erstausgabe, Verlag S(amuel) Hirzel, Leipzig 1874. Urheber: Richard Huber, CC-BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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