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Florian Russi
Der Bettnässer

Russi thematisiert in seinem neuen, einfühlsamen Roman die gesellschaftlichen und psychischen Probleme eines Jungen, dessen Leben von Unsicherheit und Angst geprägt ist. 

ISBN 978-3-937601-99-1
Preis 14,95 €

Der Gute Ton

Der Gute Ton

Julia Meyer

Skurriles und Ungewöhnliches aus „Der Gute Ton“

(um 1900)

 

Zeiten ändern sich. Das bekommt man in jeder Lebenslage zu spüren. Was gestern noch Sitte war und als höflich galt ist heute schon wieder überholt und geziemt sich nicht. Was gestern noch modern erschien ist heute veraltet. „Unsere Gesellschaft ist im Wandel" bekommt man immer wieder zu hören. Doch, tatsächlich stand sie niemals still. Es ist vielmehr ein Prozess, der seit der Entstehung der Erde niemals ruhte.

Blickt man einmal zurück, nehmen wir die letzten 100 Jahre, so hat sich doch einiges getan auf unserer Welt. Und wahrscheinlich ist es wahr, dass genau diese 100 Jahre die entwicklungsreichsten überhaupt waren- sei es im alltäglichen Leben, in der Technik oder in dem, was man als „den guten Ton" bezeichnet.

Gerade diese gute Lebensart, das Benehmen, der gute Ton im Umgang mit anderen sollte einmal genauer unter die Lupe genommen werden. Denn dieser hat sich doch sehr geändert in den vergangenen Jahren.

Sei es im Haus, in der Familie, im Umgang mit Anderen oder in der Öffentlichkeit - heutzutage ist die Gesellschaft freier, offener und weniger engstirnig als es noch vor 100 Jahren der Fall war.

„Der Ratgeber für den Guten Ton in jeder Lebenslage" von Franz Albrecht den ich für meine Aussagen als Grundlage nehme ist zwar ohne Jahresangabe, es lässt sich aber vermuten, dass das Werk etwa um 1900 veröffentlicht wurde.

Der „Gute Ton" trägt zusammen, was sich in bestimmten Lebenslagen gehört und was nicht. Es ist ein Ratgeber, wie sich die Menschen zu verhalten haben, sei es in der Familie, bei Ereignissen, als Gastgeber oder auf Reisen.  Erschreckend und faszinierend zugleich ist der schnelle Wandel in den vergangenen Jahren, aber auch die aus heutiger Sicht übertrieben Ansichten und Verhaltensrichtlinien.  Natürlich gibt es auch parallelen zum heutigen Leben. An manchen Stellen sollte man sich sogar überlegen, ob die ein oder andere Sittlichkeit vielleicht wieder in die Gesellschaft eingeführt werden sollte. Denn seien wir mal ehrlich- es gibt leider genug Menschen, wo nicht nur das Benehmen im alltäglichen Leben zu wünschen übrig lässt.  

Mit kleinen Episoden gebe ich einen Einblick in den "Guten Ton" von damals. Angefangen bei: 

Haus und Häuslichkeiten

Was vor wenigen Menschenaltern als durchaus selbstverständlich galt, das ist heutzutage nur noch ein Vorrecht einzelener Menschen.Wer sich auf eigene Füße stellte und in die Lage kam, sich ein eigenes Heim zu gründen, für den war es auch selbstverständlich, dass er sich ein eigenes Haus baute.   

Besonderer Wert beim Haus wird auf Luft und Licht gelegt. Luft und Licht sind die unerlässlichen Bedingungen für Leben und Gesundheit. Jeder Raum muss so ausgerichtet sein, dass es die Gesundheit nicht gefährdet.

Das Wohnzimmer galt als der Raum, wo die Familie lebt und am Abend gemeinsam zusammensitzt bei Kerzenschein. Im Wohnzimmer  konzentriert sich das Leben. Vor allem die Frau des Hauses hatte hier ihren ständigen Sitz, sofern sie kein eigenes Frauengemach besaß. In größeren Anwesen fand sich das Wohnzimmer und das Esszimmer in getrennten Räumen- in einfachen Verhältnissen jedoch, wurde das Esszimmer in das Wohnzimmer integriert. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass nach der Mahlzeit nichts mehr daran erinnern sollte, dass in diesem Raum gespeist wurde.  Es sollte wieder nur  Wohnzimmer - oder gute Stube sein.  Dass es stilvoll ausgestattet und nicht überladen sein darf, verstehe sich wohl von selbst.

Das Kinderzimmer sollte nur enthalten, was für den Bedarf des Kindes wichtig ist. Außer der Betten derselben wird darin nur noch ein Bett für die Wärterin oder, wenn eine solche nicht vorhanden, für die Mutter Platz finden. Die Tische und Stühle sollten niedrig gehalten werden, damit die Kinder von Anfang an lernen ordentlich zu sitzen. Alles womit die Kinder Unheil anrichten könnten soll vermieden werden z.B. auch lange Gardinen an den Fenstern, oder was sonst derart vorkommt, muss so gestellt werden, dass es vor den Kinderhänden sicher ist.

Bei den Räumen für Dienstboten  ist es wohl selbstverständlich, dass jedes Dienstmädchen ihre eigenen Räumlichkeiten hat, denn dieses steckt ihre ganze Kraft in die Dienste der Häuslichkeit. Das diese ausreichend Luft und Licht bekommen damit ihre Gesundheit nicht gefährdet wird ist unabdingbar, das dieses Zimmer beheizbar ist, ist allerdings nicht notwendig. Sollte es mehrere Dienstboten geben, so bekommen diese ein Gemeinschaftszimmer.

Weitere spannende Anekdoten folgen zu ausgewählten Themen! 

 

 

Themen aus "Der gute Ton"

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