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Friedrich W. Kantzenbach

Erfundenes Glück

Der Autor beschäftigt sich auf lyrischem Weg mit den essentiellen Dingen des Lebens. Er reflektiert seine reichen literarischen Begegnungen und verarbeitet Reiseerlebnisse und persönliche Bekanntschaften mit Menschen, die ihn beeindruckten. Zunehmend durchdringen die Themen Krankheit, Tod und Vergänglichkeit seine Texte.

 

Der Grundstein und die Krähe

Der Grundstein und die Krähe

Florian Russi

Am Rande einer großen Wiese ließ ein reicher Mann ein prächtiges Landhaus errichten. Die Bauleute waren sehr fleißig und so entstand nach 6 Monaten ein stattliches Gebäude mit dicken Grundmauern, einer eindrucksvollen Fassade und teuren Ziegeln auf dem Dach. In der Umgebung lebten viele Krähen, die den Bau des Hauses voller Neugier beobachteten. Als das Gebäude fertiggestellt war,. trafen sich die Krähen auf dem Dach, krächzten zufrieden und bekleckerten die teuren Ziegel. Eine der Krähen aber flog nach unten, wo ein Grundstein symbolhaft aus der Erde ragte. Vor ihm plusterte sie sich auf und sagte triumphierend: „Die Ziegel auf dem Dach leuchten in herrlicher Farbe weit ins Land. Auf ihnen werden wir Krähen uns in Zukunft treffen und versammeln. Die Ziegel sind aus edlem Material und elegant geschwungen. Du aber bis klobig, grob, grau und unauffällig. Du interessierst uns nicht.“

Da antworte der Grundstein: „Meine liebe Krähe, was bist du so dumm. All die Ziegel, die du so sehr bewunderst, liegen auf einem Dachgebälk auf, das keinen Halt hätte, wenn nicht wir Grundsteine wären, und dem ganzen Haus Halt und Standfestigkeit geben würden.

Fazit: Wer etwas bewertet, sollte auch die Grundlagen kennen.



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Vorschaubild: Krähe, von: pixabay (lizenzfrei, kein Bildnachweis nötig)

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