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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Der Adler und der Fuchs

Der Adler und der Fuchs

Äsop

Im Gipfel einer Eiche hatte ein stolzer Adler sein Nest. Am Fuß derselben Eiche wohnte ein Fuchs in seinem Bau. Adler und Fuchs vertrugen sich gut und pflegten eine vorbildliche Nachbarschaft.
 
Eines Tages kehrte der Adler von einer erfolglosen Jagd zurück. Er war hungrig und die Jungen in seinem Nest bettelten eindringlich um Futter. Zur selben Zeit verließ der Fuchs seinen Bau. Auch er hatte Junge zu versorgen und begab sich auf die Jagd und die Suche nach Nahrung. Ungeachtet der alten Freundschaft nutzte der Adler die Abwesenheit des Fuchses. Er stürzte sich auf dessen Junge, tötete sie und brachte sie seinen eigenen Jungen zum Fraß.
  
Als der Fuchs von der Jagd zurückkehrte erkannte er bald, was vorgefallen war. Vor Wut und Entsetzen beschimpfte er den Adler und nannte ihn einen niederträchtigen Mörder, der die bisherige gute Nachbarschaft grob missbraucht hätte. Der Adler jedoch schaute arrogant auf den Fuchs herab und rief ihm zu: „Was willst du armer Tropf gegen mich. Ich bin stärker als du und kann sogar durch die Lüfte fliegen." Er spreizte seine Flügel und startete zu einem neuen Beuteflug.

Nicht weit entfernt feierte eine Gruppe von Menschen ein Grillfest. Im Sturzflug stieg der Adler herab und schnappte sich mit seinen Krallen und seinem Schnabel einige von den gebratenen Fleischstückchen. Dann erhob er sich wieder in die Luft und brachte das Fleisch zu seinen Jungen. Dabei hatte er übersehen, dass an einem der Fleischbrocken noch etwas Glut hing. Die entzündete sich und verbrannte das Nest. Die Jungen, die noch nicht fliegen konnten, erlitten schwere Verbrennungen und fielen zu Boden. Dort konnte der Fuchs sich darüber her machen und sie auffressen.
  
Fazit:
1. Wer Böses tut, muss immer mit Strafen rechnen.
2. Erst kommt das Fressen, dann die Moral. (B. Brecht)

 

    

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Teaserfoto: pixabay, aus zwei Bildern zusammengefügt und neu bearbeitet von Kati Spantig, Urheber beider Bilder: ClkerFreeVectorImages (gemeinfrei, kein Bildnachweis nötig)  

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