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Spannende Erzählkunst

Der "Wagen" thematisiert die Schattenseiten der Menschheit. Die erste titelgebende Erzählung fasst Berdt Seites eigene traumatische Fluchterfahrungen in literarische Erzählkunst, bis die Grenzen von Vergangenheit und Zukunft schmelzen. Die andere widmet sich der biblischen Geschichte der Sintflut und interpretiert die Arche-Noah in einer ganz neuen Variante.

Burg Pfalzgrafenstein

Burg Pfalzgrafenstein

Florian Russi

Blickfang für Rheinfahrer

Burg Pfalzgrafenstein
Burg Pfalzgrafenstein

Sie ist, auf einer Insel im Fluss gelegen, eine der auffallendsten Burgen im Rheintal. Ihr Name bedeutet nicht, dass es sich um eine mittelalterliche Pfalz, also eine königliche Residenzstätte, handelt. Er rührt vielmehr daher, dass sie im 14. Jahrhundert vom Pfalzgrafen „Ludwig, der Bayer" (1282 [6] - 1347) errichtet wurde. Ludwig, der aus dem Haus Wittelsbach stammte, war von 1314 an römisch-deutscher König und von 1328 bis zu seinem Tod zugleich Kaiser im Heiligen Römischen Reich. Zweck der Burg war es, die am Rheinufer in der Ortschaft Kaub gelegene Zollstation zu überwachen und zu schützen. Die Schiffe, die den Rhein hinauf oder hinunter fuhren, mussten die Enge zwischen dem Ort und der Insel passieren. Der dabei erhobene Zoll war eine wichtige Einnahmequelle. Die wurde dem Pfalzgrafen allerdings streitig gemacht. Auch die Kirche machte Ansprüche darauf geltend, und da Ludwig davon nichts wissen wollte, wurde er 1324 von Papst Johannes XXII. mit dem Kirchenbann belegt.

Ludwig ließ auf der Insel zunächst nur einen viereckigen Turm errichten, der später erweitert wurde und ein Dach in barocken Stil aufgesetzt bekam. Weil im Winter immer mal wieder der Rhein vereiste und sich Eismassen gegen die Burganlage schoben, bekam sie rheinaufwärts gerichtet 1606/07 einen schiffsbugartigen Vorbau, der den Druck des Eises abminderte und die schwimmenden Eisbrocken an der Insel vorbeileitete.

Zum Jahreswechsel 1813/14, während der Befreiungskriege gegen Napoleon, rückte die Burg ins geschichtliche Blickfeld, als der preußische Feldmarschall Blücher bei der Verfolgung des Franzosenkaisers an dieser Stelle mit 60.000 Soldaten, 20.000 Pferden und 200 Geschützen über den Rhein setzte. Noch viele Jahre danach diente die Burg als Zollstelle, später dann als Signalstation für die Schifffahrt.

Das Rheintal zwischen Rüdesheim und Koblenz ist 2002 als „Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal" in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen worden. Inmitten dieser historisch und landschaftlich reizvollen Region imponiert die Pfalzgrafenburg durch ihre herausragende Lage. Für viele gehört sie zu den markantesten Denkmälern deutscher Geschichte.

 

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Fotos: Florian Russi

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